J.P. Morgan Asset Management hat unter den ausländischen Fondsanbieter die stärkste Präsenz in China aufgebaut. Dies geht aus einer Rangliste der Unternehmensberatung Z-Ben hervor. Das US-Haus verteidigt damit seine Spitzenposition, die es 2016 erobern konnte. An der zweiten Stelle rangiert die UBS aus der Schweiz, gefolgt von der HSBC, die sich von Platz sechs im Vorjahresranking vorarbeitete.

Z-Ben aus Shanghai hat zum zweiten Mal die Position ausländischer Fondsmanager in der Volksrepublik ermittelt. Die auf die Finanzbranche spezialisierte Unternehmensberatung hat dazu 100 Investmenthäuser untersucht, die in dem Land aktiv sind. Das Ranking stützt sich auf Kriterien wie das Volumen, das ein Asset Manager für chinesische Kunden verwaltet, in welchem Grad eine lokale Präsenz aufgebaut wurde, etwa über ein Joint Venture, und wie ausgeprägt die Vertriebsbeziehungen zu chinesischen Banken sind.

Von der Konkurrenz überholt
Auch zwei deutsche Häuser schafften es unter die Liste der Top-10. Auf Position sieben schob sich Allianz Global Investors, das im Vorjahr nur auf Platz 14 rangierte. Den neunten Platz verteidigte die Deutsche Asset Management. Union Investment, die mit der Hongkonger Bank of East Asia (BEA) ein Joint Venture betreibt und mehrere Fonds anbietet, schaffte es nicht unter die Top-10.

Die US-Großbank Goldman Sachs fiel gar aus den Top-25 heraus. "Stillzustehen bedeutet, dass die Konkurrenz einen überholt", sagte Peter Alexander, Geschäftsführer von Z-Ben, der Wirtschaftszeitung "Financial Times". Immerhin Viertel der Top-Anbieter von 2016 hätten es 2017 nicht erneut unter die besten 25 geschafft.

Nach Ansicht von Alexander steigt der Druck auf traditionelle Asset Manager, eine Präsenz in China auszubauen. Denn in den Heimatmärkten wächst die Konkurrenz durch günstige Indexfolger. Im großen Markt China dagegen können aktive Manager auf dankbare Abnehmer hoffen. "Chinesische Anleger glauben im Großen und Ganzen bei langfristigen Investments noch nicht an das Konzept passiver Produkte", erläutert Alexander. (ert)