Die Regulierungsflut im Bereich der Finanzbranche hat in den vergangenen Jahren auch beim Thema Aus- und Weiterbildung massive Veränderungen bewirkt. Früher konnte ein Berater, der einige Jahre im Beruf war, sagen: "So, jetzt bin ich ein alter Hase, ich weiß alles, ich brauche nichts mehr zu lernen.“ Wer Finanzprodukte verkaufen wollte, durfte das ohne umfassende Vorbildung oder berufliche Qualifikation tun und dafür auch Provisionen einstreichen. Diese Zeiten sind ein für alle Mal vorbei. Die laufende Aus- und Weiterbildung ist für Berater, egal ob selbstständig oder angestellt, heute Teil der beruflichen Pflichten. 

Meine-weiterbildung.at
Da das Sammeln dieser Kenntnisse unter Umständen Geld kostet, auf jeden Fall aber Zeit, braucht es hierfür Planung und Organisation. Damit man angesichts der Menge an besuchten Veranstaltungen nicht den Überblick über die bereits gesammelten Stunden verliert, hat der Wiener Finanzprofi Oliver Lintner in Kooperation mit der WKO vor einiger Zeit ein hilfreiches Tool entwickelt: Die Internetseite meine-weiterbildung.at.

Auf der Plattform können Nutzer ihre besuchten Weiterbildungsveranstaltungen erfassen, die relevanten Lehrpläne auswählen und zielgerichtet Veranstaltungen für die fehlenden Stunden finden. "Gesetzgeber und Aufsicht stellen den Berater vor immer komplexere Aufgaben. meine-weiterbildung.at soll einfach und schnell Licht in die Sache bringen, komplexe Lehrpläne erfassen und die besuchten Weiterbildungsveranstaltungen dokumentieren“, so Lintner.

Aus der Not eine Tugend machen
Doch Beratern stehen nicht nur Seminare und Veranstaltungen zur Verfügung. Wer mehr
will als die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, kann aus der Not eine Tugend machen und eine höherwertige Ausbildung absolvieren. Das dauert zwar länger und erfordert auch das
Ablegen von Prüfungen, dafür kann man dieses Fachwissen allerdings auch besser vermarkten. Mit einer Ausbildung zum Certified Financial Planner (CFP) erschließen Berater sich schon seit einigen Jahren anspruchsvollere Kundengruppen und lukrative Einnahmequellen. 

Auf die Frage, ob Kunden aktiv nach Certified Financial Plannern suchen, erklärt der seit 2007 zertifizierte CFP Berater und selbstständige Vermögensberater Gerald Kraushofer: "Wir sind noch nicht so weit wie in den USA oder Kanada, wo die Leute sagen: Wenn ich gute Beratung brauche, nehme ich einen CFP. Aber man merkt, dass wir auf gutem Weg dorthin sind.“ Neben dem Verband Financial Planner gibt es noch weitere Anbieter von höherwertigen Ausbildungsschienen, die sowohl in Sachen Kosten sowie Dauer stark variieren. (aem)


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