Der renommierte britische Wealth Manager St. Jame's Place hat Aberdeen Asset Management einen Milliardenauftrag entzogen. Der Aberdeen-Manager Hugh Young wird nicht mehr den Schwellenländerfonds des Hauses, den SJP Far East, steuern. Damit verliert Aberdeen auf einen Schlag 1,3 Milliarden Pfund (rund 1,5 Milliarden Euro) an verwaltetem Vermögen, berichtet die "Financial Times".

Das schottisch-britische Fondshaus kassiert damit einen weiteren, herben Rücksetzer. Das Haus ist mit seiner Schwellenländer-Expertise groß geworden, leidet nun aber unter der wirtschaftlichen Schwäche und politischen Unruhe dieser Nationen. Daher hat Aberdeen seit 13 Quartalen in Folge Mittelabflüsse verschmerzen müssen. Allein im ersten Halbjahr haben Anleger Geld in Höhe von zusammengenommen 16,4 Milliarden Pfund abgezogen.

Hoffnung auf Erholung enttäuscht
Dabei hatte Aberdeen-Chef und Gründer Martin Gilbert noch Hoffnung auf eine Besserung. Die Bewertungen an den asiatischen Börsen klettern. Investoren stecken wieder Geld in die Schwellenländer. Die Anlageklasse könnte vor einer Erholung stehen. Diese geht jedoch offenbar an Aberdeen komplett vorbei.

Auch der SJP-Far-East-Manager Young hatte eigentlich einen guten Start ins Jahr. Das Portfolio erzielte seit Jahresbeginn ein Plus von 12,6 Prozent, der Vergleichsindex nur 3,5 Prozent. Allerdings hatte der Fonds 2015 und 2013 Geld verloren, so die "Financial Times". Young soll von zwei Managern des Rivalen First State Stewart ersetzt werden. (ert)