Die Börse ist ebenso Casino wie Marktplatz. Das Risiko einer Anlage einzuschätzen gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Investoren. Dabei geht es nicht darum, möglichst sichere Investments zu finden – sondern solche, bei denen sich ein bisschen mehr Mut auszahlen könnte. "Ein höheres Risiko geht in der Regel mit höheren Renditechancen einher", sagt Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Kölner Vermögensverwaltung Z-Invest. Das ist zwar eine Binsenweisheit – aber eine, die längst nicht allen Privatanlegern klar ist.

Institutionelle Investoren machen vor, wie sich Risiken managen lassen. Ihre Anlagen dürfen oft nicht mehr als einen bestimmten Prozentsatz ins Minus rutschen. Der Maximalverlust kann auf Tages-, Monats- oder Jahresbasis festgelegt werden. Der Manager muss ihn strikt einhalten. Seine Aufgabe ist es, das Portfolio so zusammenzustellen, dass er bei einem fixen Risikobudget die bestmögliche Rendite erzielt. Er kann etwa einen Großteil des Geldes in risikoarme Anleihen stecken und mit einem kleinen Teil des Kapitals riskante, aber vielversprechende Aktien kaufen. "Mit einem kleinen Risikoanteil lässt sich der Ertrag des gesamten Portfolios anheben", sagt Zimmer.

Die Mischung macht‘s
Privatanleger können im Prinzip genauso vorgehen wie Institutionelle. Sie können ein Risikobudget in Form eines Maximalverlusts festlegen und ihr Portfolio dann entsprechend zusammenstellen. "Wer auf Nummer sicher geht, wird nie die höchsten Erträge erzielen. Und wer spielt, hat zwar die größten Chancen, aber auch das Risiko des Totalverlusts", betont Zimmer. "Eine Mischung aus risikoarmen und risikoreichen Anlagen verspricht die besten Ergebnisse." So könne etwa eine Kombination aus Tagesgeld, Bundesanleihen, soliden Aktien und einer Beimischung neuartiger Investments wie P2P-Krediten eine optimale Risikomischung ergeben. (fp)