Die amerikanische Börsenaufsicht SEC will den Markt für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) eingehend auf mögliche Risiken prüfen. Dies berichtete die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Demnach will die Behörde aufgrund des außergewöhnlichen Absatzwachstums der Produkte, die ein Marktbarometer widerspiegeln und einfach an der Börse gehandelt werden können, das Segment genau durchleuchten.

Das in ETFs angelegte Vermögen erreichte jüngst das Volumen von 3,3 Billionen US-Dollar. Allein auf die USA entfallen 2,4 Billionen US-Dollar, zeigen Daten des Analysehauses ETFGI. Bereits rund 30 Prozent des Volumens im US-Aktienhandel entfällt auf die Indexfolger, schätzt die Credit Suisse. Im August 2015 war es zu einem "Flash-Crash" an den Börsen gekommen. Bei mehr als tausend Wertpapieren wurde der Handel ausgesetzt. Auch bei ETFs war es zu massiven Verzerrungen gekommen.

"ETFs vermehren sich wie Kaninchen"
"ETFs vermehren sich wie die Kaninchen", zitiert die "Financial Times" einen Insider. "Das ist eine ungeheure Erfolgsstory. Aber als vorausschauender Aufseher muss die SEC alle möglichen Probleme prüfen, die in der Zukunft entstehen könnten." Bislang habe die Behörde nur "bruchstückweise" die ETF-Branche geprüft, so der Insider weiter. Nun sei es an der Zeit, die Basis für eine umfassende Untersuchung zu legen.

Dabei wollen die Aufseher unter anderem prüfen, welche Folgen es auf die Preisfindung im Handel haben könnte, wenn ein Markts von passiven Produkten dominiert wird. Auch Sorgen vor Verzerrungen im Anleihehandel durch Indexfolger will die Behörde abklopfen. (ert)