Die stark gestiegene Inflation beschäftigt eine große Mehrheit der Deutschen. Fast 40 Prozent haben Angst um ihr Geld. Dies zeigt eine Studie von "Weltsparen". Für die Untersuchung hat die Zinsvergleichsplattform im Januar 2.500 Bundesbürger online befragt. Sieben von zehn Umfrage-Teilnehmern spüren die steigenden Preise. Sorgen bereiten ihnen vor allem die hohen Kosten für Energie und Kraftstoffe. Das entspricht den Erwartungen, doch die Analyse kommt auch zu einem überraschenden Ergebnis: Gerade die jüngere Generation sucht Inflationsschutz am Aktienmarkt.

37,8 Prozent der 18- bis 29-Jährigen haben der Untersuchung zufolge angesichts explodierender Teuerungsraten das Thema Wertpapier-Investments für sich entdeckt und versuchen auf diesem cleveren Weg, die schmälernde Wirkung der Inflation auf ihr Vermögen zu mildern. Das könnte mit neuen digitalen Anbietern von Investmentprodukten zusammenhängen, die insbesondere jüngere Verbraucher adressieren, vermuten die Studien-Autoren. Insgesamt nämlich legen lediglich 14,2 Prozent der Befragten ihr Geld in Aktien oder ETFs an.

Den Gürtel enger schnallen
Unter den 30- bis 39-Jährigen sind finanzielle Ängste besonders weit verbreitet. In dieser Altersgruppe sorgt sich die Hälfte der Befragten um ihr Geld. Dies könnte mit der Familiengründung und größeren Karriereschritten zusammenhängen, ist in der Studie zu lesen. Die übliche Reaktion: den Gürtel enger schnallen. 

Rund vier von zehn Befragten sehen die Regierung in der Verantwortung, gegen die Inflation vorzugehen. Vor allem die Älteren sind dieser Meinung: 40,4 Prozent der 50- bis 64-Jährigen und 41,1 Prozent der Umfrage-Teilnehmer ab 65 Jahren verlangen ein staatliches Eingreifen in die Geldpolitik. An eine Zinswende glauben die Wenigsten. 68 Prozent gehen davon aus, dass sich Tages- oder Festgeldkonten in den nächsten Jahren nicht lohnen werden. Immerhin: 6,1 Prozent der Befragten zeigen sich von der hohen Inflationsrate gänzlich unbeeindruckt. (am)