Knapp zwei Fünftel der Finanzberater greifen auf ESG-Fondsratings zurück, um die Nachhaltigkeit von Anlageprodukten zu beurteilen. Die restlichen Investmentexperten verzichten auf derartige externe Einschätzungen, weil sie sich bei der Fondsauswahl entweder auf andere Quellen stützen oder gar nicht zu nachhaltigen Geldanlagen beraten (siehe Grafik).

Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung auf FONDS professionell ONLINE, an der sich mehr als 140 Anlageberater, Fondsvermittler und Vermögensverwalter aus Deutschland und Österreich beteiligt haben. Die Umfrage erhebt nicht den Anspruch, repräsentativ zu sein, darf aber als Indikation dafür gelten, welche Bedeutung ESG-Fondsratings wie das FNG-Siegel oder das Österreichische Umweltzeichen in der Beratungspraxis haben.

Grafik: FONDS professionell; Quelle: Umfrage auf FONDS professionell ONLINE (8.-21.8.2024), 143 Teilnehmer

Nur 5,6 Prozent der Teilnehmer geben zu Protokoll, sich bei der Auswahl von Nachhaltigkeitsfonds voll und ganz auf solche Einschätzungen externer Experten zu verlassen. Gut jeder Dritte berücksichtigt die ESG-Ratings bei seiner Fondsselektion, ergänzt sie aber mit weiteren Analysen.

Jeweils gut 15 Prozent der Finanzberater orientieren sich in puncto Nachhaltigkeit an der Einstufung, die die Asset Manager gemäß Offenlegungsverordnung (SFDR) vornehmen, oder analysieren Umwelt-, soziale und Governance-Aspekte der Fonds selbst. Drei von zehn Teilnehmern gaben zu Protokoll, ihren Kunden keine Beratung zu ESG-Produkten anzubieten. (bm)