Die Aktienmärkte sind unter Druck, die Zinsen gleichen trotz Zinswende die Inflation bei weitem nicht aus. In diesem Marktumfeld sorgen sich selbst Anleger mit mehr als einer Million US-Dollar liquidem Vermögen auf dem Konto um ihre Altersvorsorge. Eine Umfrage des Vermögensverwalters Natixis IM zeigt: 35 Prozent dieser sogenannten High-Net-Worth-Individuals (HNWIs) glauben nicht mehr an einen finanziell sorgenfreien Ruhestand – es sei denn, es geschieht noch ein Wunder. Damit sind sie fast genauso pessimistisch wie der Durchschnitt aller Anleger, die Natixis IM befragt hat. Mehr als 8.500 Privatanleger aus 24 Ländern haben am "Global Survey of Individual Investors" teilgenommen, davon mehr als 1.600 HNWIs. 40 Prozent aller Befragten äußerten Sorgen um die Altersvorsorge. 

Unter den Vermögenden halten sich zwar 79 Prozent für im Ruhestand finanziell abgesichert. Im Schnitt planen diese HNWIs, mit 63 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich die Skepsis: 58 Prozent der befragten HNWIs stellen sich darauf ein, länger arbeiten zu müssen als geplant. Ebenfalls 58 Prozent der HNWIs blicken mit Sorge auf das Zinsniveau: Auch nach den deutlichen Anstiegen in den vergangenen Monaten könnte es aus ihrer Sicht schwierig werden, mit den eigenen Ersparnissen ein ausreichendes Renteneinkommen zu erzielen.

Vermögende setzen auf die staatliche Rente 
Dave Goodsell, Executive Director des Natixis IM Center for Investor Insight, rät auch vermögenden Privatanlegern, bei der Altersvorsorge alle Eventualitäten zu berücksichtigen. Als Faustregel für den Ruhestand gilt: Vier Prozent des Vermögens pro Jahr plus Inflationsrate lassen sich pro Jahr entnehmen. Das bedeutet, dass selbst Millionäre nur 40.000 US-Dollar pro Jahr einplanen können, betont Goodsell. Von dieser Rechnung seien viele Menschen überrascht, denn das ist für sie meist deutlich weniger als im Erwerbsleben. Dementsprechend geben auch 31 Prozent der HNWIs an, dass es ohne zusätzliche staatliche Rente eng werden könnte. Und sie beobachten mit Sorge, wie weltweit die Staatsverschuldung steigt. 76 Prozent der befragten HNWIs fürchten, dass die Entwicklung ihre künftigen Rentenzahlungen sinken lassen könnte. (fp)