Umfrage: Fondseinkäufer setzen auf Bonds – und stutzen Immobilien
Die Mehrheit der Fondsselektoren in Europa und Asien glaubt, dass Anleihen wieder ihrer Rolle als Puffer für Schwankungen bei Aktien gerecht werden. Demgegenüber wollen einige Einkäufer den Bestand an Immobilieninvestments reduzieren.
Anleihenportfolios stehen bei den Fondsselektoren der großen Finanzdienstleister ganz oben auf der Kaufliste. Dies zeigt eine Umfrage von PGIM Investments unter 210 Fondseinkäufern mit Sitz in Europa und Asien, die FONDS professionell ONLINE exklusiv vorliegt. Demnach beabsichtigen 58 Prozent der Befragten, in den nächsten zwölf Monaten ihr Engagement in Anleihenfonds auszuweiten. Lediglich 38 Prozent wollen ihre Aktienbestände ausbauen, dicht gefolgt von Geldmarktfonds mit 36 und Private Equity mit 35 Prozent.
Demgegenüber will rund ein Drittel der von PGIM befragten Fondsselektoren ihren Bestand an Immobilieninvestments reduzieren. 41 Prozent planen keine Veränderung, nur 18 Prozent wollen aufstocken. Bei Rohstoff-Fonds gaben 39 Prozent der Einkäufer an, keine Veränderung zu planen. Genauso viele wollen ihren Bestand an Gold, Öl und anderen Grundgütern reduzieren oder sind gar nicht erst nicht in diesem Feld engagiert. PGIM befragt für den "Gatekeeper Pulse" Fondsprofis, die ein Volumen von mindestens einer Milliarde US-Dollar betreuen.
Nachhaltigkeit versus KI
Weiterhin sehen 65 Prozent der befragten Fondseinkäufer Nachhaltigkeit als wichtiges Investmentthema an. Die Nennungen unterscheiden sich jedoch stark nach den Regionen. Während in Europa 73 Prozent ökologische, soziale und ethische Aspekte (ESG) als wichtiges Anlagethema nannten, waren es in Asien lediglich 45 Prozent. Demgegenüber rangiert dort künstliche Intelligenz mit 60 Prozent der Nennungen weit oben auf der Agenda. In Europa sehen 52 Prozent der Befragten ChatGPT & Co. als wichtiges Anlagethema.
Immerhin fast 70 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben zudem, dass Anleihen wieder ihrer Rolle als Ausgleich für Aktienrisiken im Portfolio gerecht werden. Demgegenüber zeigen die Fondsselektoren bei liquiden Alternativen Zurückhaltung. 43 Prozent planen, ihr Engagement in diesem Feld über die nächsten zwölf Monate unverändert zu lassen, ein Drittel will es erhöhen. Ein Viertel der Einkäufer will Positionen abbauen oder ist gar nicht erst engagiert. (ert)
