Die Altersvorsorge ist für Jungakademiker das oberste finanzielle Ziel. Gleichzeitig legt dafür rund ein Drittel nicht explizit Geld zur Seite, vorrangig wegen zu niedrigen Gehalts und hoher Lebenserhaltungskosten. Mit der Inflation steigt auch die Sorge um das Ersparte und die finanzielle Sicherheit im Alter, dies geht aus einer Umfrage von Marketagent im Auftrag von fip-s.at, einem Spezialisten für die Karriere und Finanzplanung von Jungakademikern, hervor.

Bereits zum fünften Mal führte das Unternehmen den sogenannten Jungakademikermonitor durch. Hierfür wurden österreichweit 500 Personen zwischen 22 und 34 Jahren, die bereits ein Studium abgeschlossen haben oder in den nächsten zwölf Monaten abschließen werden, befragt. Die aktuellen Ergebnisse ermöglichen außerdem eine Trendbeobachtung über die von der Pandemie geprägten Jahre 2021 und 2022.

Hindernisse bei der Altersvorsorge
Für Jungakademiker spielt die Altersvorsorge demnach eine wichtige Rolle – mit 75 Prozent Zustimmung rangiert sie auf dem ersten Platz der finanziellen Ziele und Wünsche der Befragten. Gleichzeitig gibt mehr als ein Drittel (36 %) an, nicht explizit für die Altersvorsorge zu sparen oder zu investieren. Im Vergleich zur Zeit vor der Covid-19-Pandemie sparen heute jedoch mehr Jungakademiker über 300 Euro monatlich (12 %, 2020: 8 %). Knapp ein Viertel (24 %) legt 50 bis 150 Euro zur Seite.

Die Befragten sehen sich bei ihrer Absicherung im Alter auch mit Hindernissen konfrontiert – für fast die Hälfte (47 %) spricht ein zu geringes Gehalt gegen ein stärkeres Engagement für die persönliche Altersvorsorge, 45 Prozent geben zu hohe Lebenserhaltungskosten an und 37 Prozent Skepsis gegenüber Versicherungs- und Finanzprodukten.

Besorgnis um finanzielle Sicherheit
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass sich Österreichs Jungakademiker Sorgen um ihre finanzielle Absicherung machen – 44 Prozent geben das an. Bei Frauen sind es sogar 51 Prozent, bei Männern 37 Prozent. Nur rund ein Fünftel macht sich über die finanzielle Absicherung eher keine oder überhaupt keine Sorgen (22 %). Je jünger die Befragten, umso kritischer fällt der Blick auf die persönliche Altersvorsorge aus: Unter den 22- bis 25-Jährigen bereitet dies 52 Prozent der Befragten Sorgen, bei den 31- bis 34-Jährigen geben das rund 35 Prozent an.

Kopfzerbrechen bereitet Österreichs Jungakademikern auch das nach wie vor hohe Inflationsniveau: Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) sieht die Gefahr von Kapitalverlust des Ersparten, einem weiteren Drittel bereitet die Inflation zumindest teilweise Sorge. Nur knapp zwei Prozent geben an, dass sie dieses Thema nicht berührt. 

Bewusstsein für private Pensionsvorsorge
Österreichs Jungakademiker kalkulieren eine private Altersvorsorge ein: Nur 18 Prozent gaben in der Befragung an, sich vollständig auf die staatliche Pension verlassen zu wollen; ein Tiefstand im Jahresvergleich (2020: 21 %). Aktuell rechnen Berufseinsteiger damit, dass private Absicherung knapp 42 Prozent an der Gesamtvorsorge ausmacht. Im Jahresvergleich zeichnet sich damit ein sinkender erwarteter Anteil der staatlichen Pension am gesamten Ruhestandseinkommen ab – der Höchststand wurde 2021 mit 62 Prozent erreicht. (gp)