Eine möglicherweise angespannte Lage am Arbeitsmarkt sehen deutsche Finanzberater als das größte Risiko für die Performance ihrer Portfolios im nächsten Jahr. Dies ergab eine Umfrage der US-Fondsgesellschaft Principal Asset Management. So nannten drei von vier der Teilnehmer den Arbeitsmarkt als größtes Risiko. An zweiter Stelle bereiten Zinserhöhungen den Beratern Sorgen. Dies nannten 72 Prozent der Befragten.

Principal sprach in der Umfrage mit rund 400 Vermögensverwaltern, unabhängigen Finanzberatern sowie Private Bankern und Family Offices in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien. 100 Studienteilnehmer stammten aus Deutschland. Die Analysten fragten dabei, welche Chancen und Herausforderungen Finanzberater in den nächsten sechs bis zwölf Monaten sehen und welche Risikobereitschaft sie bei den Investments für ihre Kunden hegen.

Deutsche sehen viele Risiken
Die Ergebnisse bei der Frage nach den Risiken unterscheiden sich je nach Land zum Teil deutlich. Britische Berater nannten Fehlentscheidungen der Zentralbank (68%), französische Berater ein verhaltenes globales Wachstum (67%) und Schweizer Berater Deflation (74%) als vorrangiges Risiko. "Im Durchschnitt nahmen Vermögensberater in Deutschland ein viel höheres Risiko in allen Bereichen wahr, als dies in den anderen Märkten der Fall war", heißt es in einer Mitteilung zu der Umfrage.

Eine ausgeprägte Vorliebe für den Heimatmarkt zeigte sich bei den Chancen für Immobilieninvestments. So sahen mehr als drei Viertel der deutschen Vermögensberater den heimischen als den attraktivsten der europäischen Immobilienmärkte. 88 Prozent der französischen Berater nannten Frankreich, und 78 Prozent der britischen Berater sahen ihr Land als den attraktivsten Häusermarkt. Weniger ausgeprägt scheint der Home Bias in der Schweiz zu sein: 55 Prozent der eidgenössischen Verwalter nannten ihre Nation als den attraktivsten Immobilienmarkt.

Solide Anleihen gefragt
Was die Verteilung der von den Beratern betreuten Vermögen über die verschiedenen Anlageklassen angeht, wollen die deutschen Vertreter die bisherige Allokation weitgehend gleich halten. Insbesondere sichere Häfen bleiben gefragt. Auf Sicht der kommenden sechs bis zwölf Monate wollen 46 Prozent in Staatsanleihen und 44 Prozent in Unternehmensanleihen mit Investment Grade die Allokationen unverändert lassen. (ert)