Großanleger rund um den Globus wollen immer häufiger auf börsengehandelte Fonds mit aktivem Managementansatz setzen. Dies ergab eine Umfrage der New Yorker Privatbank Brown Brothers Harriman. Demnach planen 78 Prozent der befragten Anleger, in den kommenden zwölf Monaten in aktive ETFs zu investieren. 42 Prozent wollen gar ihr Engagement um mehr als 25 Prozent ausweiten. Die Privatbank befragte weltweit 325 ETF-Großanleger.

Das verwaltete Vermögen in aktiven ETFs ist über die vergangenen zehn Jahre um 38,4 Prozent pro Jahr gewachsen, zeigen Daten des Analysehauses ETFGI. Insbesondere in den USA verzeichnet die Produktgattung großen Zuspruch. Doch auch in Europa wächst das Interesse. Das spornt auch die Anbieter an, sich dem Markt zuzuwenden. "Das Wachstum des aktiven ETF-Bereichs nimmt in Europa an Fahrt auf", sagt etwa George Gatch, Leiter von J.P. Morgan Asset Management, dem Branchendienst "Financial News".

"Eine der grundlegendsten Veränderungen"
"In dem Maße, in dem sich der europäische Markt in Richtung Honorarberatung und Vermögensverwaltung bewegt, werden professionelle Anleger wahrscheinlich verstärkt ETFs einsetzen", führt Gatch aus. Im Zuge dessen dürfte die in den USA bereits zu beobachtende Verschiebung von herkömmlichen Publikumsfonds zu aktiven ETFs auch in Europa einsetzen. So gaben immerhin 37 Prozent der von Brown Brothers Harriman befragten Investoren an, mit aktiven ETFs herkömmliche aktive Publikumsfonds ersetzen zu wollen.

"Dies ist eine der grundlegendsten Veränderungen, die ich in meiner Laufbahn erlebt habe." Viele Investoren würden die ETF-Struktur für besser als die offener Fonds halten. "Das ist eine Gelegenheit, unsere besten Fähigkeiten in ein neues Paket zu packen", so Gatch zu "Financial News". Gleichwohl steht der Trend zu aktiven ETFs in Europa noch ganz am Anfang. Aktive Strategien machen in Europa noch keine zwei Prozent des gesamten in ETFs verwalteten Vermögens aus. (ert)