Die deutsche Wirtschaft scheint auf dem Abstieg. Eine Studie des ZEW Mannheim kam zu Jahresbeginn zu dem Schluss, Deutschland gehöre zu den größten Verlierern im weltweiten Standortwettbewerb. Vor allem das regulatorische Umfeld, die Steuerbelastung, die Energiekosten und die Infrastruktur ließen die Bundesrepublik zunehmend hinter Nordamerika, Westeuropa und Skandinavien zurücktreten. Auch andere Untersuchungen stellen der hiesigen Wirtschaft derzeit kein gutes Zeugnis aus.

Angesichts der ernüchternden Bewertungen stellt sich die Frage: Wirkt sich die aktuelle Schwäche des Standorts Deutschlands auch auf das Vertrauen der eigenen Anleger aus? Setzen sie noch auf hiesige Unternehmen, oder fließt bereits Vermögen im großen Stil ins Ausland ab?

Daten und Fakten
Diesen und zahlreichen weiteren Fragen widmet sich der "Trendmonitor Vermögensverwaltung 2024", den das Institut für Vermögensaufbau (IVA) und der Anbieter für Wealth-Management-Software Qplix gemeinsam erstellt haben. Die Studie analysiert, wie die Portfolios unabhängiger Vermögensverwalter zusammengesetzt sind – und wie sich deren Struktur im Lauf der Zeit verändert hat.

Für die aktuelle Untersuchung wurden gut 62.000 reale Kundenportfolios von mehr als 100 unabhängigen Vermögensverwaltern mit etwa 25.000 verschiedenen Einzeltiteln sowie mehr als 8.000 Fonds und ETFs analysiert. Damit gilt der "Trendmonitor Vermögensverwaltung" den Autoren zufolge als die fundierteste Studie zu der Frage, wie professionelle Anleger im deutschsprachigen Raum die Vermögen ihrer Kunden anlegen und wie sie auf Trends, Krisen und wirtschaftliche Chancen reagieren.

Beunruhigende Antwort
Der "Trendmonitor Vermögensverwaltung 2024" zeigt eine Reihe interessanter Verschiebungen bei grundlegenden Megatrends wie Globalisierung, Technologie oder künstliche Intelligenz (KI). Doch die Studie liefert nicht nur eine Momentaufnahme davon, wie sich die professionell verwalteten Portfolios 2023 im Detail zusammensetzten. Sie ordnet die Veränderungen auch in eine längere Zeitreihe seit 2018 ein. Und sie gibt eine beunruhigende Antwort auf die Frage, ob deutsche Anleger noch auf Deutschland setzen.

Der untersuchte Zeitraum war turbulent – die Arbeit der Vermögensverwalter war es auch. Das hat sich in den von ihnen verwalteten Portfolios niedergeschlagen. Klicken Sie sich durch unsere Grafikstrecke oben. (am/mb)