Die Familie und speziell die Eltern sind die wichtigste Quelle für die Vermittlung von Finanzwissen in Deutschland. Das hat eine Umfrage im Auftrag von Mastercard ergeben, für die europaweit in 13 Ländern insgesamt mehr als 12.000 Menschen befragt wurden. 

Rund ein Drittel der in Deutschland Befragten sucht zu Finanzthemen Rat bei den Eltern – Töchter (36 Prozent) etwas häufiger als Söhne (30 Prozent). Obwohl jeder dritte Deutsche die Familie als prägend für sein aktuelles Finanzwissen angibt, belegt Deutschland im Vergleich nur den vorletzten Platz vor Spanien. In Frankreich (47 Prozent), Belgien und der Schweiz (je 46 Prozent) sowie in Österreich (45 Prozent) ist die Rolle der Familie deutlich ausgeprägter. 

Finanzen sind oft Familiensache
Jeder zweite Befragte (52 Prozent) aus Deutschland gibt an, bereits von klein auf mit Finanzthemen im Familienkreis in Berührung gekommen zu sein. So sagt fast jeder dritte Befragte (29 Prozent), dass in der Kindheit und Jugend regelmäßig über Finanzthemen gesprochen wurde. Ein weiteres Viertel (24 Prozent) sagt jedoch, dass Finanzthemen nicht ausführlich genug diskutiert wurden. Im Erwachsenenalter nimmt der Austausch zu: Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) sprechen mit ihren Eltern über Finanzthemen – die Hälfte der Befragten sogar regelmäßig. 

Trotzdem ist das nicht in allen Familien so. Ein Drittel der Studienteilnehmer berichtet, dass finanzielle Themen in ihrer Kindheit und Jugend ein Tabuthema waren und nie besprochen wurden. Besorgniserregend ist laut Studie, dass vielen eine passende Anlaufstelle fehlt, wenn es um Finanzthemen geht. Immerhin ein Fünftel der befragten Deutschen gibt an, dass sie niemanden haben, den sie um finanziellen Rat bitten können.

KI-Tools sind als Finanzratgeber im Kommen 
Wenn es um konkrete finanzielle Fragestellungen und Rat geht, holen sich bereits acht Prozent der Deutschen Antworten bei KI-Tools. Hierzulande liegt die KI bei Finanzfragen nur knapp hinter Kollegen (zehn Prozent) und vor Social-Media-Influencern (fünf Prozent). (jh)