Über 50 Prozent der Österreicher erwarten finanzielle Einbußen in der Pension. Viele sorgen bereits früh vor. Das Vertrauen in die staatliche Pension ist gering. Dies geht aus der Generationen-Studie von Ipsos im Auftrag von Helvetia hervor. Insgesamt wurden 1.600 Österreicher zwischen 15 und 70 Jahren zu ihrer Pensionsvorsorge, ihrem Vertrauen in die staatliche Pension und die finanzielle Absicherung befragt. 

Finanzielle Einbußen generationenübergreifend erwartet
Wirft man einen Blick auf die Ergebnisse, zeichnet sich ein eindeutiges Bild ab: "Die Befragten gehen davon aus, in der Pension mit finanziellen Einbußen rechnen zu müssen", berichtet Studienautor Alexander Zeh vom Ipsos. Mehr als die Hälfte (53%) – über alle Generationen hinweg – erwartet, weniger Geld zur Verfügung zu haben, weniger als ein Viertel (23%) geht zumindest von gleich viel Geld aus. Nur jeder Zehnte denkt, auf einen größeren monetären Polster zurückgreifen zu können. Daher geben fast 70 Prozent der Österreicher an, vor dem 30. Geburtstag mit der Pensionsvorsorge anzufangen. 27 Prozent sogar unter 20 Jahren. Gerade auch die Generation Z – also die Jüngsten – wartet nicht, sondern nimmt ihre finanzielle Vorsorge früh in die Hand.

63 Prozent der befragten Personen aus der Generation X (1965-1979) sowie 51 Prozent der Generationen Baby-Boomer (1953-1964) und Y (1980-1994) sind der Meinung, in der Pension weniger Geld zur Verfügung zu haben. Die Generation Z, 1995-2010 geboren, ist hier leicht positiver gestimmt: 30 Prozent gehen davon aus, immerhin gleich viel Geld im Ruhestand wie im Berufsleben zu erhalten – 16 Prozent erhoffen sich, in der Pension sogar mehr als im Job zu bekommen. Nur jeder Vierte (41%) denkt, im Lebensherbst mit weniger Einkommen auskommen zu müssen.

"Teilt man die Daten nochmals anhand der Geschlechter, zeigt sich gerade bei den Frauen ein noch düsteres Zukunftsszenario. Nur sieben Prozent der Frauen denken, dass sie in der Pension mehr Geld zur Verfügung haben – im Gegensatz zu 13 Prozent der Männer. An gleich viel Geld glauben nur 19 Prozent der Österreicherinnen zu 26 Prozent der Österreicher", gibt Zeh Auskunft zu den repräsentativen Daten. 

Geringstes Vertrauen in staatliche Pension
Die Helvetia-Studie zeigt, dass vor allem das Vertrauen in private Pensionsvorsorge hoch ist – zwei Drittel (64%) empfinden private Vorsorge als sehr beziehungsweise eher sicher. Auf Platz zwei der vertrauenswürdigen Pensionssäulen reihen sich Pensionskassen (Abfertigung neu) mit 52 Prozent ein. Die staatliche Pension schneidet bei den Befragten am schlechtesten ab, nur jeder Zweite (49%) sieht diese als sehr beziehungsweise eher sicher an. Das höchste Vertrauen in die staatliche Pensionsvorsorge setzt die Baby-Boomer-Generation (64%), bei allen anderen Altersgruppen ist die private Vorsorge Spitzenreiter, vor allem bei den jüngsten Teilnehmenden, die zu drei Vierteln (74%) die private Absicherung als vertrauenswürdigste Variante sehen.

Private Pensionsvorsorge bei Jungen gefragt 
Je weiter weg die Pension, desto wichtiger wird die private Vorsorge eingeschätzt – "wohl, weil die ältere Generation gerade den Arbeitsmarkt verlässt und ihre Schäfchen hoffentlich bereits im Trockenen hat", sagt Thomas Neusiedler, CEO von Helvetia Österreich. Während nur 27 Prozent der teilweise bereits pensionierten Baby-Boomer eine private Pensionsvorsorge für sehr wichtig erachten, ist es in der Generation X bereits ein volles Drittel (33%). Die Gen Y und Z halten eine private Vorsorge bereits zu 35 Prozent für sehr wichtig – "da ist noch Luft nach oben", kommentiert Neusiedler. (gp)