Rund ein Viertel der Hausbesitzer in Österreich plant einen Heizungswechsel und jeder Fünfte hat eine thermische Sanierung vor. Das ergibt eine Umfrage des Instituts Integral im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und S Real. 

Bei den zukünftig geplanten Heizformen liegt die Wärmepumpe mit 39 Prozent (aktuell zehn Prozent) vorn. Fernwärme spielt mit 37 Prozent (aktuell 31 Prozent, in Wien 58 Prozent) ebenfalls eine große Rolle. Pellets beziehungsweise Holz fassen 22 Prozent (derzeit 20 Prozent) ins Auge.

Sanierung alter Immobilien
"Alte Immobilien müssen in puncto Technik, Heizsystem und Nachhaltigkeit nachrüsten, hier ist in Wien mit einem höheren Aufwand zu rechnen", so Martina Hirsch, Geschäftsführerin S Real Immobilien. Jeder fünfte Österreicher lebt nach eigener Aussage in Gebäuden, die älter als 60 Jahre sind, in Wien ist es sogar jeder Vierte.

Laut den Angaben wohnen in Österreich nur 48 Prozent der Bürger im Eigentum – viel mehr würden das gern, nämlich 64 Prozent und bei Familien 72 Prozent. Österreich hat im EU-Vergleich einen sehr tiefen Eigentumsanteil – in der Union liegt der Durchschnitt bei 70 Prozent. Eigentum sei "eine wesentliche Vorsorgekomponente", so Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich. "In der Pension erweitert ein abbezahltes Eigenheim den finanziellen Spielraum und leistet damit einen essenziellen Beitrag zur Prävention von Altersarmut", so Holzinger-Burgstaller.

Einbruch bei Kreditvergabe
Allerdings sind die Zweifel der Bevölkerung groß. 78 Prozent denken, dass sich "Häuser oder Eigentumswohnungen nur Besserverdienende leisten können". Zahlen zu den Wohnkrediten zeigen, dass der Markt momentan auf dem Trockenen sitzt: Laut den letzten verfügbaren Daten der Nationalbank (OeNB) wurden im April 860 Millionen Euro an neuen Wohnkrediten vergeben. Das ist nur ein Drittel des Wertes vom Jahr davor. Der Vorstoß von Finanzminister Magnus Brunner, die Grunderwerbssteuer auf den Erwerb der ersten Immobilie abzuschaffen, sei "ein Schritt in die richtige Richtung", so Holzinger-Burgstaller.

Immerhin sind 81 Prozent der Befragten mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Allerdings gibt es hier ein großes Gefälle: Unter den Mietern sind 31 Prozent unzufrieden, während es bei den Eigentümern nur neun Prozent sind.

Für die Wohnstudie 2023 hat Integral im März 1.823 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren) mittels Online-Interviews befragt. (eml)