Das Analysehaus Cerulli hat gute und schlechte Nachrichten für Anbieter aktiv gemanagter Fonds. Einerseits werde das weltweit von ihnen verwaltete Vermögen bis 2020 von aktuell 69 auf schätzungsweise 95 Billionen Euro anwachsen. Vor allem in Asien werden Anleger und Vorsorger vermehrt auf Fonds setzen.

Auf der anderen Seite müssen die Gesellschaften aufpassen, dass ihnen die Konkurrenz der passiven börsengehandelten Indexfonds (ETF) nicht die Gewinnmargen weiter schmälert. "Die Kundenerwartungen hinsichtlich Fondskosten und Fondvertrieb steigen", sagt Barbara Wall, Managing Director bei Cerulli. Ein Weg hierbei sei, die eigenen Kosten im Zaum zu halten. Viele Gesellschaften wollen daher effizientere Betriebsabläufe einführen, eingeschlossen den verstärkten Einsatz von digitalen Technologien.

Social Media im Fokus
In diesen Zusammenhang gehöre auch die Aufgabe, die Kundenbasis zu halten und gleichzeitig neue Einzahler zu gewinnen. Kein leichtes Unterfangen angesichts der neuen und vor allem aus Kundensicht komfortablen Vertriebsansätze durch Fintechs, so Cerulli.

"Ein guter Track-Rekord und ein bekannter Name sind natürlich hilfreich", fügt Wall an. "Allerdings sollte darüber eine gezielte Marketingstrategie bei sozialen und digitalen Netzwerken nicht vergessen werden, weil man heutzutage nur dadurch Chancen haben wird."

Viele Gesellschaften versuchen einem Gewinnrückgang auch dadurch vorzubeugen, dass sie ihr Produktangebot ausweiten, eingeschlossen alternativer Fonds. Eine andere Option sei die Vergabe von Krediten an Unternehmen. Andererseits schlafe die passive Konkurrenz auch nicht: iShares & Co. fokussieren sich auf Smart-Beta-Produkte – und dringen damit noch stärker in das Terrain aktiver Manager vor. (jb)