Für Deutsche und Österreicher ist Bargeld weiterhin ein wichtiges Zahlungsmittel. 284 Mal zahlte ein deutscher Bundesbürger im vergangenen Jahr mit Bank-, Kreditkarte oder Smartphone. Das sind zwar fünf Prozent mehr als im Jahr davor, ist aber noch immer deutlich weniger als in vielen anderen Ländern. In Österreich entfallen auf jeden Bürger sogar nur 247 digitale Zahlungen. Das zeigt der "Global Payment Report" der Boston Consulting Group (BCG).

Besonders digital bezahlen die Menschen in Nordeuropa: Norweger tätigten im Jahr 2022 durchschnittlich 708 digitale Zahlungen, Dänen kamen auf 610 elektronische Transaktionen. In Italien zählte BCG nur 186 digitale Transaktionen pro Einwohner. Von "viel Luft nach oben" spricht BCG-Experte Markus Ampenberger mit Blick auf die Zahlen insbesondere für Deutschland.    

Kurskorrekturen bei Paypal & Co.
Digitale Zahlungen werden von Dienstleistern wie Visa und Mastercard abgewickelt. Der weltweite Ertrag der Branche kletterte in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 8,3 Prozent auf 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2022. Die Aktienkurse großer globaler Zahlungsabwickler waren lange kräftig gestiegen. Aktien wichtiger Firmen wie Adyen und Paypal gaben zuletzt aber deutlich nach. Gründe unter anderem: Die Konkurrenz auf dem Payment-Markt nimmt zu, und die Wirtschaft schwächelt. (jh)