Die Konzentration auf Aktien mit einer starken Value-Komponente ist eine häufig genutzte Strategie. Value-Aktien seien allerdings auch mit einem höheren Risiko verbunden, warnt der Fondsanbieter Spängler IQAM. Das Investmenthaus unterbreitet Vorschläge, wie sich Value-Strategien verbessern lassen.

Die gebräuchlichste Value-Kennzahl ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das den Marktwert eines Unternehmens in Relation zu dessen Buchwert setzt. Eine Eigenschaft von Value-Portfolios ist, dass ihre Performance immer wieder durch Perioden belastet wird, in denen sich Value nicht in Rendite umsetzt. "Das kann einerseits damit begründet werden, dass Value-Unternehmen ein höheres Risiko haben, in eine ökonomische Schieflage zu geraten – daher auch ihr niedriges Bewertungsniveau", erklärt Thomas Dangl von Spängler IQAM Invest. Zum anderen litten Unternehmen, deren Wert sich zu einem großen Teil aus dem bestehenden Anlagevermögen erklärt, stark unter den Überkapazitäten, die sich in Rezessionen aufbauen.

Mehrere Value-Maße
Im langjährigen Durchschnitt liegen die Renditen von Aktien mit niedrigem KBV über den von Aktien mit hohem KBV, hat Dangl festgestellt. Value-Aktien verdienten also tatsächlich eine signifikante Value-Prämie. Sie seien allerdings auch mit einem höheren Risiko verbunden.

Eine Möglichkeit, die Rückschläge in negativen Marktphasen abzufedern, sei, die Definition von Value über das KBV hinaus zu verbreitern und weitere Value-Maße in die Portfolioselektion einzubeziehen, so Dangl. Diese Verbreiterung der Indikatoren verringere die Rückschläge der Value-Portfolios, ohne das Renditepotenzial deutlich zu schmälern.

Sentiment-Index soll gegen Rückschläge helfen
Neben den Value-Indikatoren setzt Spängler IQAM Invest auf eine Sentiment-Komponente. Das Fondshaus habe die existierenden Ansätze zur Messung der Marktstimmung weiterentwickelt, um den Spängler IQAM Sentiment Index zu erstellen, so Dangl.

Für die Ermittlung des Index werden fünf Indikatoren herangezogen: Handelsvolumen (Wie aktiv wird auf den Märkten gehandelt?), implizite Marktvolatilität (Wie teuer ist es, sich gegen Marktverluste abzusichern?), Volatility Premium (Welche Bewertungsunterschiede gibt es zwischen Aktien mit hoher oder niedriger Volatilität?), Sentiment-Umfragedaten (Wie zuversichtlich beurteilen Unternehmen und Konsumenten die künftige Entwicklung?) und Momentum (Wie positiv oder negativ hat sich der Aktienmarkt im vergangenen Jahr entwickelt?). Der Index kommt in mehreren Spängler-Fonds zum Einsatz. (fp)