Die am Dienstag dieser Arbeitswoche bekannt gewordene Beendigung der Kooperation respektive des Fonds-Verwaltungsvertrags von Comgest und der österreichischen Spängler IQAM Invest (FONDS professionell ONLINE berichtete) stellt Fragen in den Raum: Warum wird der Vertrag gerade jetzt beendet beziehungsweise nicht mehr verlängert? Nach welchen Ansätzen werden die zwei betroffenen Fonds zukünftig gemanagt?

Alles aus einem Haus
Der Grund dafür liegt in der Weiterentwicklung von Spängler IQAM Invest als Asset. Der sowohl in Wien und Salzburg ansässige Vermögensverwalter baut seit 2007 seine hauseigenen Asset Management-Kapazitäten laufend aus und verwaltet nun bereits seit einigen Jahren einen großen Teil der Fonds auf Basis modernster wissenschaftlicher Methoden selbst. "Seit dem Jahr 2008 laufen die eigens gemanagten Aktienmodelle sehr gut", erklärt Markus Ploner, Geschäftsführer der Spängler IQAM Invest. Vor rund zwei Jahren hat Spängler IQAM Invest begonnen, mit eigenem Geld in einen eigenen Fonds zu investieren, der auf die Selektion von europäischen Qualitätsaktien ausgerichtet ist. "Das Ergebnis ist nach diesem Zeitraum bereits sehr vielversprechend!", fügt Ploner an. Ergebnis: Ab Sommer 2014 werden nun auch der Spängler IQAM Quality Equity Europe und der Spängler IQAM Quality Equity Global durch Spängler IQAM Invest selbst gemanagt und nicht mehr durch Comgest. Der Fondsmanager der beiden Vehikel wird der Österreicher Mag. Gerald Stadlbauer.

Die neue Anlagestrategie
Im Gegensatz zur klassischen Stock-Picking-Strategie von Comgest kombiniert Spängler IQAM Invest in seinen eigenen Quality Equity-Strategien die drei Faktoren Value, Sentiment und Quality. "Zusätzlich zur Bewertung wird auch das Sentiment an den Märkten bzw. für einzelne Wertpapiere berücksichtigt. Wenn sich die Markteinschätzung über eine Aktie ändert, so kann sich dies in einer positiven oder negativen Kursdynamik auswirken", erklärt Ploner. Unter "Quality" versteht Spängler IQAM Invest zum Beispiel einen niedrigen Verschuldungsgrad und ein langfristig stabiles Gewinnwachstum.

"Aufgrund geänderter strategischer Ausrichtungen der beiden Häuser haben wir uns darauf verständigt, die bestehende Kooperation aufzulösen. Wir blicken auf eine rund 20-jährige sehr gute und enge Zusammenarbeit mit Comgest zurück und danken Comgest für die erfolgreiche Partnerschaft", erklärt Ploner abschließend. (aa)