Aktien aus zyklischen Branchen bieten nach den Kurskorrekturen der vergangenen Wochen gute Einstiegschancen. Zu dieser Einschätzung kommen die Research-Experten des ETF-Anbieters Source. "Einige zyklische Sektoren in den USA und Europa sind nach der Underperformance der vergangenen Monate gut positioniert für eine Erholung bis Jahresende", sagt Paul Jackson, Head of Multi-Asset Research bei Source. Er rechnet damit, dass sich Aktien, Immobilien und hochverzinsliche Unternehmensanleihen in den kommenden Monaten besser entwickeln werden als Staats- und Investment-Grade-Anleihen. Investoren sollten allerdings US-Aktien mit anderen Maßstäben bewerten als europäische Aktien: "In den USA konzentrieren wir uns vor allem auf das Kurs-Cashflow-Verhältnis, bei europäischen Aktien auf die Dividendenerträge", so Jackson.

Insgesamt gehörten defensive Sektoren zurzeit zu den teuersten, während Banken und ressourcenbezogene Sektoren sowohl in den USA als auch in Europa zu den preisgünstigsten zählten, sagt Jackson. "Der Energieversorgungssektor, eine klassische defensive Allokation, ist außerdem in Europa mit einer Nettoverschuldung von 3,2 relativ zum EBITDA die am stärksten fremdkapitalfinanzierte Branche."

Vorsicht bei Grundstoffen
Die Source-Analysten empfehlen Investoren, zyklische Konsumgüteraktien aus den USA, Titel europäischer Medienunternehmen und Aktien von Unternehmen aus Industriegüter- und Dienstleistungsbereichen aus beiden Regionen in Betracht zu ziehen. "Außerdem sind wir von US-amerikanischen und europäischen Finanzwerten überzeugt, denn ihre Bewertungen und die Kursdynamik sind äußerst attraktiv", so Jackson. Eine Ausnahme bilde der Finanzdienstleistungssektor in den USA, wo die Bewertungen und die Rentabilität vieler Institute die Source-Experten weniger überzeugen. "Auch bei Grundstoffen sind wir nicht sehr enthusiastisch", schränkt Jackson ein. "Uns fehlt die Überzeugung, dass der Rohstoff-Superzyklus bereits die Talsohle erreicht hat." (fp)