Einmal Dax, immer Dax. Nach diesem Motto bilden zahlreiche börsengehandelte Fonds (ETFs) das Leitbarometer des deutschen Aktienmarktes ab. Doch längst nicht alle ETFs folgen über ihr gesamtes Dasein ein und demselben Index. Immerhin gut elf Prozent der Passivpapiere geben sich im Laufe ihres Produktlebens eine neue Messlatte. Dies zeigt eine Analyse des britischen Fondsdatenanbieters Track Insight, über die die Wirtschaftszeitung "Financial Times" berichtet.

Die Analysten betrachteten dabei mehr als 7.000 Indexfolger weltweit. Sie bezogen dabei auch geschlossene oder verschmolzene Fonds ein. Der Auswertung zufolge nehmen im Schnitt nach fünf Jahren die Anbieter eine Änderung an dem Barometer vor. Auf die meisten Änderungen stießen die Experten in Europa mit rund 500, in Amerika waren es gut 270. Die Eingriffe können mal kleiner ausfallen, etwa wenn eine Währungssicherung eingebaut oder eine Obergrenze für das Gewicht der größten Indexmitglieder eingezogen wird. Andere Änderungen können gravierender ausfallen, bis hin zu einem Komplettaustausch des zugrundeliegenden Kurswegweisers.

Günstigere Alternativen
Umstellungen können auch einen anderen Hintergrund haben: So erwarb sich der US-Riese Vanguard den Ruf des Preisbrechers. Ein Weg zu günstigeren Gebühren geht der Indexfonds-Pionier, indem er von bekannten, aber teuren Barometern von MSCI oder S&P Dow Jones auf die günstigeren Alternativen von FTSE Russell oder dem Center for Research in Security Prices (CRSP) der Universität von Chicago umschwenkte. Das US-Fondshaus stellte jüngst auch seinen Deutschland-ETF vom Dax auf den FTSE Germany All Cap Index um. (ert)