Die Banken nehmen die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, sehr ernst. Davon ist Christian Sewing überzeugt, der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), der im Hauptberuf an der Spitze der Deutschen Bank steht.

"Die Finanzbranche setzt inzwischen viel Ressourcen dafür ein, genau darauf zu achten, dass das, was wir als grün bezeichnen, auch wirklich grün ist", sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "DPA". Sewing räumt ein, dass es im Bereich der Nachhaltigkeit, in dem anerkannte Standards fehlten, Unsicherheit gebe. Er betont aber: "Allen Marktteilnehmern ist bewusst, wie gefährlich Vorwürfe von Greenwashing sind." Aktuell sieht sich beispielsweise die Deutsche-Bank-Tochter DWS mit Greenwashing-Anschuldigungen konfrontiert.

"Der Weg von braun zu grün ist wichtig"
Um ein verbindliches Regelwerk zu etablieren, was als umweltfreundlich gelten darf und was nicht, arbeitet die EU-Kommission seit geraumer Zeit an der sogenannten Taxonomie. Sewing warnt davor, sich bei diesem Klassifizierungssystem zu sehr in den Einzelheiten zu verlieren. "Bei der Taxonomie sollten wir uns möglichst schnell einigen und es bitte nicht zu kompliziert machen", zitiert ihn die "DPA". "Sie muss auf Prinzipien basieren und darf nicht alles im Detail regeln. Leider läuft Europa hier gerade Gefahr, dass die Regulierung die Feinsteuerung übernimmt."

Dem Bankenpräsidenten ist außerdem wichtig, dass den Unternehmen eine Transformation erlaubt wird. Eine simple Zweiteilung in "braun" oder "grün" sei nicht zielführend. "Gerade der Weg von braun zu grün ist wichtig", so Sewing im Gespräch mit der Nachrichtenagentur. "Hier haben wir das größte Potenzial, CO2 zu vermeiden." (bm)