Der Fondsanbieter Aberdeen hat in den drei Monaten bis Ende Juni Nettomittelabflüsse in Höhe von 9,9 Milliarden Pfund erlitten. Umgerechnet sind das 14,5 Milliarden Euro. Das verwaltete Vermögen sank im zweiten Quartal von 330,6 Milliarden auf 307,3 Milliarden Pfund, umgerechnet ein Rückgang von 472,5 auf 439,2 Milliarden Euro.

Besonders institutionelle Investoren hätten sich aus Fonds auf asiatische Titel und Schwellenländeraktien zurückgezogen, nannte die im schottischen Aberdeen beheimatete Gesellschaft den wichtigsten Grund für den Nettoabfluss an Kundengeld. Hinzu kamen noch Kursverluste an den Märkten sowie Wechselkurseffekte, die das verwaltete Vermögen schrumpfen ließen.

"Gedämpfte Stimmung"
"Volkswirtschaftliche Faktoren sowie die gedämpfte Stimmung der Investoren gegenüber Asien und den Schwellenländern belasten die Mittelflüsse bei unseren Aktienfonds", sagte Martin Gilbert, Vorstandschef von Aberdeen. Dennoch bleibe der langfristige Ausblick für Asien und die Schwellenländer unverändert. "Anleger werden über lange Sicht davon profitieren", ergänzte Gilbert.

Aberdeen ist die größte börsennotierte Fondsgesellschaft Europas und im britischen Leitindex FTSE 100 notiert. Das Haus übernimmt die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Flag Capital Management. Damit verdoppeln die Briten in diesem Bereich das betreute Vermögen und expandieren in die USA. Die Übernahme soll dem Unternehmen zufolge bald abgeschlossen sein. (ert)