Bei der Ermittlung des angemessenen Risikoprofils verlassen sich Vermögensverwalter zu sehr auf ihre eigene Intuition sowie auf die Selbsteinschätzung ihrer Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des britischen Behavioral-Finance-Spezialisten Oxford Risk. 

Drei von vier Vermögensverwaltern gaben demnach an, sich bei der Bestimmung des Risikoprofils vor allem auf die Selbsteinschätzung der Kunden zu verlassen. Viele Berater stützen sich zudem auf ihre eigene subjektive Beurteilung: 71 Prozent gaben an, sich bei der Einschätzung des angemessenen Risikoniveaus eines Anlegers von der eigenen Intuition leiten zu lassen; etwa ein Drittel verlässt sich dabei besonders stark auf den eigenen Instinkt.

Übertriebener Fokus
Dabei wissen die Vermögensverwalter offenbar, dass dieser Ansatz nicht optimal ist. Denn nur etwas mehr als jeder Vierte (28 Prozent) stufte die Selbsteinschätzung eines Anlegers in der Realität als sehr wichtig ein. Stattdessen gab fast die Hälfte (47 Prozent) an, dass die psychologische Risikobereitschaft der Anleger der wichtigste Faktor ist, gefolgt von seinem Vermögen und Cashflow (40 Prozent). Nur sechs Prozent sagen, dass das Alter wichtig ist, wenn es darum geht, das Risikoniveau eines Kunden einzuschätzen.



Für die Studie wurden Vermögensverwalter aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Italien, der Schweiz und Skandinavien mit einem Gesamtanlagevolumen von rund vier Billionen Euro befragt. Die Studie ergab, dass die Mehrheit (91 Prozent) immerhin eine systematische Methode nutzt, um die verschiedenen Elemente zu kombinieren, die zur Bestimmung des angemessenen Risikoniveaus eines Kunden beitragen. (jh)