2070 dürfte der österreichische Staat im Verhältnis zum BIP nur um 0,4 Prozentpunkte mehr für Pensionen ausgeben als heute. Das teilt das gewerkschaftsnahe Momentum Institut mit Verweis auf den "Ageing Report 2024" der EU-Kommission mit.

Der Anstieg ist deutlich geringer als im EU-Schnitt, wo das Plus bei 1,36 Prozentpunkten liegen dürfte. Im Bericht des Vorjahres 2023 sei man für Österreich noch von einem Anstieg um einen Prozentpunkt bis 2070 ausgegangen.

Reformen und Babyboomer
In den verbesserten Zahlen machen sich demnach zum einen die bisherigen Reformen (etwa der Beamtenpension) bemerkbar, zum anderen soll es nach dem Ende der laufenden Pensionierungswelle geburtenstarker Jahrgänge (Babyboomer) zu einer Entspannung kommen. 2022 machten die öffentlichen Pensionsausgaben (privater Sozialversicherungssektor plus öffentlicher Dienst) inklusive Ausgleichszulage und Rehabilitationsgeld 13,7 Prozent des BIP aus, im Jahr 2070 sollen es 14 Prozent sein (aufgrund von Rundungseffekten ergibt sich eine Differenz von 0,4 Prozentpunkten).

Zwischenzeitig soll 2032 ein Höchststand von 15,1 Prozent erreicht werden. Der Anstieg zu diesem "Peak" werde vorrangig von der Pensionierungswelle der Babyboomer-Generationen bestimmt, wie Sophie Achleitner, Ökonomin am Momentum Institut, in einer Mitteilung schreibt. Langfristig sei jedoch Stabilität zu sehen.

Skepsis bezüglich Pensionsalteranhebung
Das Argument, dass aufgrund steigender Lebenserwartung auch das Pensionsantrittsalter angehoben werden müsse, betrachtet Ökonomin Achleitner skeptisch. "Zum einen steigt die Lebenserwartung in Österreich gar nicht merklich, vielmehr stagniert sie seit etwa zehn Jahren. Zum anderen ist die Lebenserwartung nicht für alle Menschen gleich. Ärmere Menschen sterben früher", betont sie. (eml)