Rund zwei Drittel der Österreicher kennen den Unterschied zwischen Aktien und Aktienfonds nicht. 61 Prozent sagen, sie wissen es schlicht nicht, weitere zehn Prozent meinen zwar, sie könnten in dieser Frage differenzieren, antworten aber schlussendlich falsch. Nur 29 Prozent geben in einer Umfrage durch Marketmind im Auftrag von Bankenverband und BCG tatsächlich eine zutreffende Erklärung ab.

Auch über ETFs ist das Wissen spärlich. Nur acht Prozent können dazu richtige Angaben machen. Zwölf Prozent sagen, sie wissen, worum es geht, liefern aber eine falsche Antwort. Weitere 37 Prozent haben von dem Kürzel immerhin schon mal gehört, ohne sich auszukennen, 43 Prozent ist die Existenz von ETFs komplett unbekannt.

Mehr Rendite durch Beratung
"Mehr Beratung und Wissensaufbau könnte der Schlüssel zu mehr Rendite sein", betont BCG-Partner Lukas Haider in einer Aussendung. Tatsächlich wünschen sich laut Studie 42 Prozent mehr Beratung in Finanzfragen.

Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes, verweist auf die starke Kenntnis-Diskrepanz zwischen Sparprodukten und Wertpapieren: "53 Prozent sagen, sie besitzen ausreichend Wissen zu Sparprodukten, aber nur 17 Prozent kennen sich mit Wertpapieren aus", so Resch. Investitionen in Wertpapiere seien kein "Roulette". "Wir müssen das Image von Veranlagungen in Wertpapiere zurechtrücken", so Resch, der ebenfalls die Wichtigkeit von Finanzbildung hervorhob. Laut Studie greifen Österreicher mit höherem Bildungsgrad öfter zu Wertpapieren (siehe Grafiken oben).

Zinseszinseffekt vielfach unbekannt
Ein rotes Tuch ist für die allermeisten auch der Zinseszinseffekt – nur ein gutes Fünftel kann diesen bei langjährigen Veranlagungen maßgeblichen Renditetreiber erklären. Die Hälfte hat zwar schon mal davon gehört, kennt aber die Bedeutung nicht, und 28 Prozent hatten diesen Begriff nicht im Wortschatz. "Die Wirkung des Zinseszinseffekts wird typischerweise unterschätzt, gerade bei langfristiger Veranlagung", so BCG-Partner Haider.

Für die Studie, die repräsentativ für Österreich ist, wurden 1.044 Personen zwischen 18 und 70 Jahren online befragt. (eml)