Der Annahmeschluss zeigt Erfolg: Die vom skandinavischen Vermögensverwalter Nordea Asset Management Anfang September verkündete Teilschließung des Flaggschifffonds Stable Return zeigt die beabsichtigte Wirkung. Die Mittelzuflüsse in den mittlerweile rund 19,5 Milliarden Euro schweren Fonds sind im September und Oktober merklich zurückgegangen, wie eine Auswertung der Fondspezialisten von Morningstar ergibt. Im September kauften Anleger Anteile im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro, im Oktober waren es nur noch knapp 254 Millionen Euro – deutlich weniger als die Rekordzuflüsse von 2,2 Milliarden Euro im Juli (siehe Grafik).

Genau das hat das Management des Fonds mit dem Stopp bezweckt. Der Fonds war an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, das hohe Volumen drohte, die Anlagestrategie von Starmanager Asbjørn Trolle Hansen und seinem Team zu verwässern. "Für den Anlageerfolg ist es daher wichtig, dass wir in interessante Aktien und Anleihen investieren können, ohne uns selbst die Kurse durch den Aufbau großer Positionen zu verderben", erklärte Hansen gegenüber FONDS professionell.

Um den Anlageerfolg nicht aufs Spiel zu setzen und das Vermögen der bestehenden Kunden zu schützen, hatte Nordea einen sogenannten Soft Close für den Bestseller verhängt. Im Gegensatz zu einer vollständigen Sperrung des Fonds für alle Kunden-Neugelder – ein sogenannter Hard Close – können bestehende Investoren weiterhin Anteile des Fonds kaufen – auch per Sparplan. Verkäufe sind ebenfalls jederzeit möglich.

Rekordergebnis dank Stable Return
"Nach unseren Erfahrungen sind die Marktteilnehmer hochgradig professionell. Unsere Kunden schätzen es, dass der Schutz des Konzeptes und der Anleger im Vordergrund stehen. 'Hamsterkäufe' konnten wir auch bei Maßnahmen in der Vergangenheit nicht feststellen", heißt es aus der Vertriebsbetreuung von Nordea AM, und weiter: "Die Marktteilnehmer wissen, dass man sich den Ast absägen würde, auf dem man sitzt. Außerdem würden die Maßnahmen für den Fall eines Hard Closing nur noch schneller auf alle Beteiligten zukommen."

Somit lagen übrigens die Fondsanalysten von Morningstar mit ihrer Prognose daneben. Sie glaubten im September, dass die Ankündigung des Soft Close eine Sogwirkung und steigende Einzahlungen nach sich ziehen würden. Damit wäre eine Vollsperrung nicht zu vermeiden gewesen (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Trotz dieser Maßnahme hat der Nordea Stable Return dem Vermögensverwalter zu einem Rekordergebnis für das dritte Quartal verholfen. Von den 9,6 Milliarden Euro, die Nordea an Mittelzuflüssen für die Monate Juli bis September registrierte, entfielen allein fünf Milliarden Euro auf den Verkaufsschlager. (jb)