Was haben Vögel, Hände und Flüsse gemeinsam? Sie gehören zu den sieben möglichen Motiven, die die Europäische Zentralbank für die neuen Euro-Geldscheine ausgewählt hat. Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat die EZB am Montag (10.7.) eine Liste mit Themenbereichen veröffentlicht, für die die Bürger der Europäischen Union (EU) nun abstimmen können. Auf diese Weise sollen sie in die Gestaltung der neuen Banknoten einbezogen werden. Die Liste umfasst dem "Handelsblatt" zufolge nicht nur ganz konkrete Motive, sondern auch weiter gefasste Stichworte wie europäische Kultur, europäische Werte, "Unser Europa" oder "Ihnen gehört die Zukunft". 

Damit sich die Bürger an der Wahl der Motive beteiligen können, hält die EZB bis Ende August auf ihrer Webseite einen Fragebogen bereit. Zudem habe sie ein Umfrage-Institut mit einer Befragung beauftragt, so das "Handelsblatt". "Unsere einheitliche Währung und unsere gemeinsame europäische Identität sind eng miteinander verbunden", habe EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärt. Dies solle der Leitgedanke der neuen Serie von Banknoten sein. "Wir möchten, dass die Menschen in Europa sich mit dem Design der Euro-Banknoten identifizieren können", so Lagarde. Deshalb würden die Menschen in Europa an der Auswahl des neuen Themas beteiligt.

Entscheidung über Thema soll 2024 fallen
Hinter den ausgewählten sieben Themenbereichen stehen unterschiedliche Geschichten und Ideen. Der EZB-Rat will aus den Vorschlägen 2024 ein Thema auswählen. Danach wird die Notenbank dazu die Motive für die neuen Euro-Scheine entwickeln. 

Notenbanken entwickeln regelmäßig neue Geldscheine, um Fälschern das Handwerk zu erschweren. Daneben will die EZB auch die Umweltauswirkungen verringern. So sollen die Scheine etwa eine längere Lebensdauer haben.

Erneute Befragung
Bis die EU-Bürger damit bezahlen können, würden aber noch einige Jahre vergehen, berichtet das "Handelsblatt". Nachdem der EZB-Rat das Thema festgelegt hat, soll ein Designwettbewerb stattfinden. Die Bürger werden dann abermals nach ihrer Meinung gefragt. Die Entscheidung über die zukünftige Gestaltung und den Zeitpunkt der Produktion sowie der Ausgabe der neuen Banknoten wird die Notenbank dem "Handelsblatt" zufolge voraussichtlich 2026 treffen. 

Auch wer sich an der Umfrage der EZB beteiligen möchte, muss sich in Geduld üben. Derzeit ist auf der Website der Notenbank zu lesen, das Interesse am Redesign der Euro-Scheine sei so hoch, dass aktuell kein Zugriff auf den Fragebogen möglich ist. "Please come back later", heißt es dort. (am)