Die europäischen Anbieter von börsengehandelten Indexfonds (ETFs) haben sich im April und Mai über steigende Volumina freuen können, nachdem diese im ersten Quartal 2016 noch gesunken waren. Insgesamt nahm das verwaltete Vermögen im Berichtszeitraum von 445,6 Milliarden Euro auf 454,6 Milliarden Euro zu.

Der Anstieg von 9,0 Milliarden Euro ist hauptsächlich auf die Entwicklung der Märkte (+8,7 Mrd. Euro) zurückzuführen, der Neuabsatz von börsengehandelten Indexfonds betrug nur magere 300 Millionen Euro. Durch die Mittelzuflüsse im Mai haben sich die Gesamtmittelzuflüsse in ETFs seit Jahresbeginn auf 9,8 Milliarden Euro erhöht. Das sind die wichtgsten Ergebnisse des aktuellen ETF-Report der Fondsanalysten von Thomson Reuters Lipper.

Der Report zeigt auch auf, dass sich das Anlegerinteresse nur auf einen Teil der ETFs beschränkt. Insgesamt 592 der 2.118 analysierten Produkte haben Mittelzuflüsse in Höhe von insgesamt 9,9 Milliarden Euro aufgewiesen. Dies heißt auch: 1.526 Produkte verzeichneten keine Mittelbewegungen oder Mittelabflüsse.

Renten-ETFs hui, Aktien-ETFs pfui
Berücksichtigt man die generellen Mittelbewegungen in der europäischen Fondsindustrie, überrascht es Lipper zufolge nicht, dass Renten-ETFs im Mai ein Volumen-Plus von 2,1 Milliarden Euro aufwiesen. Auf den weiteren Plätzen folgten Rohstoff-ETFs (+0,4 Mrd. Euro), "Andere" ETFs (+0,2 Mrd. Euro), Geldmarkt-ETFs (+0,2 Mrd. Euro) und ETFs, die eine Mischfondsstrategie abbilden (+7 Mio. Euro).

Auf der anderen Seite sei es ebenfalls kein Wunder, dass die Investoren in Europa nach der Marktentwicklung in den Vormonaten im Mai das Risiko in ihren Portfolios weiter reduzierten und ETFs, die in Aktien investieren, verkauften (-2.5 Mrd. Euro). Ebenso stießen die europäischen Investoren wie im Vormonat ETFs ab, die alternative Anlagestrategien nutzen (-40 Mio. Euro). (jb)