Die Fondsanalysten von Morningstar haben den Franklin European Growth herabgestuft, wie aus einem aktuellen Research-Bericht hervorgeht. Der rund 1,2 Milliarden Euro schwere Europa-Aktienfonds der Fondsgesellschaft Franklin Templeton wird nunmehr mit "Neutral" bewertet. Diese Bewertung vergibt Morningstar an Fonds, die nicht positiv herausstechen, aber auch keine deutliche Underperformance generieren sollten.

Der Franklin European Growth wurde im Jahr 2000 aufgelegt und erzielte lange Zeit überdurchschnittlich gute Performanceergebnisse. Im August des letzten Jahres kam es zu einem Managerwechsel. Uwe Zöllner und Robert Mazzuoli, die bereits ein paar Jahre an Bord der amerikanischen Fondsgesellschaft waren, übernahmen von da an die Leitung. Morningstar setzte ihn auf die Beobachtungsliste. Und das nicht zu Unrecht: In den zurückliegenden zwölf Monaten blieb der Fonds deutlich hinter seiner Benchmark zurück; Mittelabflüsse waren die Folge.

Zu große Vielfalt?
Der Grund für die Herabstufung ist aber auch woanders zu suchen: "Seit knapp einem Jahr managt Uwe Zöllner den Franklin European Growth. Darüber hinaus ist er für ein weiteres, dividendenorientiertes Mandat verantwortlich, das allerdings einer anderen Anlagestrategie folgt. Auch die anderen Fonds, bei denen sein Team involviert ist, haben einen anderen Investmentansatz als der Franklin European Growth", so die Analysten. "Die unterschiedlichen Strategien, mit denen es Zöller und sein Team zu tun haben, verlangen viel Flexibilität und Treue zum jeweiligen Ansatz."

Neben der Performance spielen noch vier weitere Kriterien eine Rolle für die "Morningstar Analyst Ratings": Management, Investmentprozess, Kostenquote sowie die Fondsgesellschaft. "Veränderungen in diesen Bereichen müssen nicht grundsätzlich etwas Schlechtes sein. Wir nehmen sie allerdings zum Anlass, um uns die Fonds noch einmal genauer anzuschauen, insbesondere, wenn es sich um Wechsel im Fondsmanagement handelt", erklären die Analysten. (dw)