Das Sterne-Rating von Morningstar zählt zu den weltweit etablierten Bewertungssystemen für Fonds. Bereits seit 1985 ist es für Anleger eine Navigationshilfe auf der Suche nach den passenden Produkten, über 217.000 Fonds bewertet Morningstar mittlerweile. Genau deshalb hat sich das Analysehaus dazu entschlossen, das Sterne-Rating wieder einmal auf den Prüfstand zu stellen.

Untersucht wurde, wie sich Fonds seit dem Zeitpunkt, zu dem sie benotet wurden, entwickelt haben. Morningstar hat dafür den Zeitraum 2003 bis Ende 2015 unter die Lupe genommen. Der Grund: Im Jahr 2002 hatte die Ratinggesellschaft ihr Bewertungsverfahren modifiziert. Daher wäre es nicht sinnvoll gewesen, Bewertungen aus der Zeit vor 2003 in die Analyse einzubeziehen, heißt es in der Studie. Europäische Fonds machten mit knapp 44 Prozent den größten Teil des Samples aus, gefolgt von USA-domizilierten Fonds (18 Prozent) und Produkten aus der Region Asien-Pazifik (13,3 Prozent).

Test belegt Prognose-Qualität
Das Ergebnis des Checks belegt die recht guten prognostischen Qualitäten des Morningstar-Sterne-Ratings in allen Asset-Klassen mit Ausnahme alternativer Fonds. So verbuchten Aktienfonds mit einem Fünf-Sterne Rating im analysierten Zeitraum eine monatliche Outperformance von 0,09 Prozentpunkten gegenüber Fonds mit einem Ein-Sterne-Rating. Dies entspricht einem Plus von immerhin 1,03 Prozentpunkten jährlich.

Auch bei Bond- und Mischfonds übertrafen Fünf-Sterne-Fonds ihre Ein-Sterne-Pendants um 1,09 respektive um 1,75 Prozentpunkte per annum. Lediglich bei alternativen Fonds war das Ergebnis nicht so eindeutig, obwohl auch in dieser Kategorie Fünf-Sterne-Fonds entsprechende Ein-Sterne-Portfolios in der Performance übertreffen konnten.

Zweiter Check mit einer Fallstudie
Da der Test, der auf einem komplexen statistischen Verfahren beruht, für die meisten Investoren nicht nachvollziehbar sein dürfte, haben die Morningstar-Experten für eine zweite Analyse eine Fallstudie erstellt. Dafür wurden Fonds-Kohorten nach Sterne-Ratings gebildet und die Monatsrenditen für die nachfolgenden Ein-, Sechs-, Zwölf-, 36- und 60-Monats-Perioden abgetragen. Die Rating-Körbe wurden monatlich neu zusammengesetzt.

Das Ergebnis fiel ähnlich aus, war aber weniger ausgeprägt als die statistische Überprüfung. In diesem Test zeigte sich zudem, dass Fünf-Sterne-Fonds längerfristig eine deutlich höhere Überlebenschance hatten als Ein-Sterne-Fonds. (am)