Anlegen wie Warren Buffett – das geht, jedenfalls mit Einschränkungen: Man muss nur Aktien seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway kaufen. Über börsennotierte Family Offices können sich Value-affine Investoren auch an den Portfolios anderer Superreicher beteiligen, erklärt Michael Thaler von TOP Vermögen aus München. Zur Auswahl stehen etwa die Portfolios der schwedischen Familie Wallenberg (Investor, ISIN: SE0015811963), der Fiat-Familie Agnelli (Exor, ISIN: NL0012059018) oder – über Peugeot Invest (ISIN: FR0000064784) – die Beteiligungen der gleichnamigen französischen Industriellendynastie.

Als Vorteil börsennotierter Beteiligungsgesellschaften gegenüber Fonds nennt Thaler, dass Anleger zwar untereinander handeln, in volatilen Börsenphasen aber keine Anteile zurückgeben können. "Gerade bei oft illiquiden Werten wie Biotech-Unternehmen können substanzielle Rückgaben die verbleibenden Investoren benachteiligen", sagt er. "In der Beteiligungsgesellschaft dagegen ist das Management nicht gezwungen, bei hohen Rückgaben Anteile unter Umständen unter Wert zu veräußern, um die Anleger auszubezahlen."

Kauf mit Abschlag
Bei der Preisbildung an der Börse gibt es bei Beteiligungsgesellschaften einige Besonderheiten. Sie werden etwa oft unter ihrem Nettoinventarwert gehandelt. "Wenn der Wert der Beteiligungen deutlich über dem aktuellen Aktienkurs liegt, erwerben Anleger die Anteile mit einem Abschlag", sagt der Vermögensprofi. Dafür gibt es mehrere Gründe. So wird Beteiligungsgesellschaften oft Illiquidität unterstellt, die mit einer Prämie ausgeglichen werden müsse. "Auch wird die Diversifikation nicht immer als Vorteil gesehen", sagt Thaler. "Das führt dazu, dass die Aktie mit einem Konglomeratsabschlag gehandelt wird." (fp)