Die Inflationsraten steigen und immer mehr Investoren überlegen, wie sie ihr Vermögen vor der schleichenden Entwertung schützen können. Gold gilt als naheliegende Lösung, konnte von der anziehenden Teuerung aber bisher nicht profitieren. "Kunst und Sammlerstücke dagegen scheinen gefragt, die Preise stiegen zuletzt – auch und vor allem im Bereich der digitalen Assets", berichtet Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Z-Invest in Köln.

Viele Kunstwerke bekommen momentan digitale Zwillinge an die Seite gestellt. Sogenannte Non-Fungible Tokens (NFTs) werden auf der Blockchain gespeichert und verbriefen das Besitzrecht an einer digitalen Kopie großer Meisterwerke. "Gerade kündigte die Eremitage in Sankt Petersburg an, Werke von Leonardo da Vinci, Vincent van Gogh, Wassily Kandinsky und Claude Monet als NFTs herauszubringen", sagt Zimmer. Für wohlhabende Sammler sind die digitalen Zwillinge zugleich eine einmalige Chance und ein edler Inflationsschutz.

Meisterwerke für die Blockchain
Die neuen NFTs werden versteigert, Beobachter rechnen mit stattlichen Geboten. "Hier ist ein Markt gerade im Entstehen und doch schon voll in Fahrt", sagt der Vermögensprofi. "NFTs sind in der Kunst ein vollständig neuer Vertriebsweg und eröffnen völlig neue Sammlungsfelder." Immer mehr Künstler schaffen sogar ausschließlich digitale Werke für die Blockchain, etwa Mike Winkelmann alias Beeple. Zimmers Fazit: "Kunst und NFTs – auch hiermit lässt sich die Inflation angehen." Zumindest, wenn man genug Mut hat. (fp)