Kaum ein Thema erhitzte die Gemüter in der Finanzbranche in den letzten Monaten so sehr wie die Situation am ­Finanzierungsmarkt. Zu strengeren Vorgaben für die Vergabe von Hypothekarkrediten und zehn EZB-Zinsanhebungen in Folge kam kürzlich noch die Diskussion über einen im europäischen Vergleich deutlich zu hohen Anteil an variablen Krediten hinzu. Auch am größten heimischen Kreditvermittler Infina ist die Situation nicht spurlos vorübergegangen. Das von Christoph Kirchmair im Jahr 2001 gegründete Unternehmen erlebte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Höhenflug. Nachdem man im Jahr 2013 ein sogenanntes Markenpartnersystem eingeführt hat, entwickelte sich Infina rasch zum größten unabhängigen Kreditvermittler in Österreich.

"Dieses System ermöglichte es unseren Partnern, selbstständig und damit als Unternehmer zu agieren, während sie gleichzeitig von der starken Marke Infina, der Rechtssicherheit sowie den IT- und Marketingleistungen der Zentrale profitierten. 2015 lag das vermittelte Kreditvolumen bereits bei 205 Millionen Euro. 2018 konnten wir erstmals eine halbe Milliarde Euro verbuchen, und ein Jahr später haben wir dann die Milliardengrenze erreicht. Ab 2019 haben wir uns stark genug gefühlt, unsere Kreditplattform Profin als White-Label-Lösung auch großen Vertriebsorganisationen anzubieten", blickt Kirchmair zurück.

Durch die aktuellen Verwerfungen am Kreditmarkt musste das Unternehmen in diesem Jahr beim vermittelten Kreditvolumen allerdings einen Einbruch von 40 Prozent hinnehmen. Trotzdem zeigt sich der Infina-Gründer für das Geschäftsmodell seines Unternehmens positiv gestimmt. Welche Chancen er im Moment sieht und was er von der KIM-Verordnung hält, erklärt der Finanzierungsexperte im Gespräch. (gp)


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