Sind Robo-Advisor noch immer ein Nischen-Phänomen? Die Zahlen sprechen dagegen: Nach einer Umfrage im Auftrag der B2B-Direktbank Ebase ist bereits fast jeder dritte Deutsche mit digitalen Anlagehelfern vertraut. "Die Umfrage zeigt, dass Robo-Advice als moderne Anlageform zusehends an Bekanntheit gewinnt", kommentiert Ebase-Vorstand Kai Friedrich. Überdurchschnittlich bekannt sind Robos bei Personen mit höherer Schulbildung oder höherem Einkommen, aber auch bei Anlegern mit hoher Risikobereitschaft. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer, die Robos kennen, können sich vorstellen, die eigene Geldanlage in die Hände eines Robo-Beraters zu legen.

Bekanntheit des Begriffs "Robo Advisor"

Quelle: Ebase
Die wachsende Bekanntheit digitaler Vermögensverwaltungslösungen ist nach Friedrichs Einschätzung zumindest zum Teil der Corona-Pandemie zu verdanken. Sie habe dazu geführt, dass sich generell mehr Menschen über Online-Angebote informierten, auch bei der Geldanlage. "Die gewünschten Informationen zu Robo-Advisor-Angeboten sind online einfach zu finden und zumeist gut verständlich", resümiert der Ebase-Chef. "Zudem sind die Angebote bestenfalls relativ selbsterklärend abzuschließen."

Niedrige Kosten sind wichtiger als frühere Erfolge
Bei der Wahl eines Robo-Advisors achten Anleger laut Umfrage vor allem auf niedrige Kosten (für 68 Prozent der Befragten wichtig bis sehr wichtig), Transparenz (66 Prozent), eine nachvollziehbare Anlagestrategie (64 Prozent) sowie gute Bewertungen durch neutrale Instanzen wie Analysehäuser oder die Stiftung Warentest (63 Prozent). Daneben ist es Kunden wichtig, dass Anbieter über mehrjährige Erfahrung am Markt verfügen (62 Prozent) und bereits Anlageerfolge vorweisen können (59 Prozent). Die Mehrheit der Befragten will ihr Geld allerdings nicht komplett einem Robo anvertrauen, sondern wünscht sich eine Kombination aus digitaler und persönlicher Betreuung. (fp)


Über die Umfrage: Die zugrundeliegende Studie ist eine Untersuchung der European Bank for Financial Services in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Toluna. Für die Studie wurden 1.000 Bundesbürger mit einem Mindestalter von 18 Jahren online durch befragt. Die Stichprobe der Teilnehmer kann für den deutschen Markt als repräsentativ angesehen werden.