Die Fondsgesellschaft H2O Asset Management kündigt die Auflage einer Anleihe an, um die Auflösung der eingefrorenen Fonds voranzutreiben. Einer Mitteilung zufolge soll das betreffende Papier im Frühjahr 2022 fällig werden. Frühere Teil-Rückzahlungen seien aber möglich. Mit diesem Schritt will die Gesellschaft um Chef Bruno Crastes die Abwicklung der sogenannten "Seitentaschen" vorantreiben. Hier parkte das Haus illiquide Investments, die der Tennor-Gruppe des deutschen Finanziers Lars Windhorst zuzurechnen sind.

H2O ringt mit Problemen, seit die massiven Investments in die Windhorst-Papiere bekannt wurden. Anleger zogen zeitweise Milliarden an Mitteln ab. In der Folge des Corona-Crashs sperrte das Haus auf Anweisung der französischen Finanzaufsicht AMF mehrere Portfolios zu, einzelne Fonds werden wiederum ganz aufgelöst. Die eingefrorenen Portfolios wurden in liquide und illiquide Teile aufgespaltet. Während die liquiden wieder für den Handel offen sind, bleiben die "Seitentaschen" geschlossen. Eigentlich wollte Windhorsts Gruppe die darin geparkten Papiere zurückkaufen, entsprechende Pläne gerieten aber ins Stocken.

Vertrauliche Verhandlungen
Wegen des schleppenden Verkaufs der illiquiden Investments musste H2O auf Geheiß der britischen Finanzaufsicht FCA externe Berater engagieren. Zu ihnen zählt die New Yorker Investmentbank Perella Weinberg. Unbestätigten Berichten zufolge ist auch die Wirtschaftskanzlei Linklaters mit von der Partie. Der H2O-Mitteilung zufolge kam das Haus mithilfe der externen Berater nun zu dem Entschluss, die Verbindlichkeiten zu restrukturieren.

Details gehen aus der spärlichen Mitteilung allerdings nicht hervor. "Wie bei jeder Verhandlung ist Vertraulichkeit entscheidend; daher kann H2O AM im Vorfeld keine detaillierten Angaben machen", heißt es in der Mitteilung. Die Gesellschaft kündigt lediglich an, in der ersten Juni-Woche weitere Details bekanntzugeben. Die Misere führte dazu, dass die Fondsgesellschaft Natixis Investment Managers ihre Anteile an H2O verkauft. Natixis-IM-Chef Jean Raby gab mittlerweile seinen Posten ab. (ert)