Beim ETF-Anbieter UBS Asset Management ist im laufenden Jahr sämtliches Neugeld in nachhaltige Indexfolger geflossen. Die herkömmlichen ETFs aus dem hauseigenen Sortiment verzeichneten unterm Strich hingegen Mittelabzüge. Dies berichtet der zur "Financial Times" gehörende Branchendienst "Ignites Europe". So habe der ETF-Ableger der Schweizer Großbank im bisherigen Jahresverlauf bei ESG-Vehikeln ein Nettomittelaufkommen in Höhe von 10,2 Milliarden Dollar verzeichnet. Insgesamt flossen aber letztendlich nur 9,8 Milliarden Dollar in die passiven Papiere der Eidgenossen.

Die Gesellschaft habe zwar das ETF-Geschäft insgesamt "definitiv vergrößert", sagte Clemens Reuter, weltweiter ETF-Chef bei UBS AM zu "Ignites". So lancierte das Haus allein in diesem Jahr 17 nachhaltige ETFs. Eine Reihe davon orientieren sich an den Klimazielen von Paris. Die Kunden würden zudem aber "ihre Mandate auf nachhaltige Produkte umstellen". Sein Haus profitiere von dem umfassenden Angebot an nachhaltigen ETFs, das die ganze Bandbreite an "grünen Schattierungen" abdecke. Nachhaltige Produkte werden landläufig in hellgrüne bis dunkelgrüne Strategien eingeteilt, je nachdem, wie strikt die ESG-Kriterien ausfallen.

Eine Ausnahme – noch
Die Umstellung auf nachhaltige Produkte zeichnete sich bei UBS AM weitaus deutlicher als bei den anderen großen europäischen ETF-Anbietern ab. Bei keinem anderen der acht größten Indexfondsanbieter in Europa sei das Nettomittelaufkommen in ESG-Produkte höher ausgefallen als in herkömmliche Indexfolger, berichtet "Ignites" und beruft sich auf Daten des Analysehauses Morningstar. So sei bei der Blackrock-Tochter iShares, Xtrackers von der DWS sowie Vanguard oder Lyxor trotz des Nachhaltigkeits-Booms das Gros der Mittel in klassische ETFs geflossen.

Über alle europäischen ETFs hinweg haben nachhaltige Produkte in den ersten zehn Monaten des Jahres mehr als 40 Prozent der Nettomittelzuflüsse verbucht, wie die noch vorläufigen Daten von Morningstar zeigen. Dank der starken Nachfrage nach ESG-Strategien gelang es der UBS zudem, ihr weltweites ETF-Geschäft über die Marke von 100 Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen zu hieven. Der Großteil des Geldes liegt in Produkten, die in Europa aufgelegt sind. (ert)