Die Kosten eines Fonds haben signifikanten Einfluss auf dessen "Lebensdauer" und die Chance, einen Indexfonds der entsprechenden Vergleichsgruppe zu schlagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Frankfurter Fondsvermittlers Envestor.

Das Team um Geschäftsführer Ali Masarwah untersuchte mit Hilfe der Morningstar-Datenbank, wie viele der 2013 angebotenen Fonds zehn Jahre später noch am Markt waren. Bei günstigen Anteilsklassen liegt diese "Überlebensquote" deutlich höher als bei teuren Sondervermögen. Analysiert wurde außerdem, ob es den Fonds gelang, besser abzuschneiden als ein vergleichbarer ETF. Auch hier lassen die günstigen Fonds ihre teuren Mitbewerber meist klar hinter sich. Im dritten Schritt schauten Masarwah und seine Kollegen, welche Rolle die üblichen Bestandsprovisionen für den Anlageerfolg spielen. Das Resultat: Ohne Vertriebsprovision liegt die Quote der Outperformer deutlich höher.


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Envestor verfolgt mit der Untersuchung naturgemäß ein Eigeninteresse: Das Unternehmen, das sich als Fondsdiscounter positioniert, schüttet einen guten Teil der Bestandsprovision, die es über seinen Maklerpool erhält, an seine Kunden aus. Zielgruppe von Envestor sind Selbstentscheider, also Privatanleger, die bewusst auf eine Anlageberatung verzichten. Die Botschaft an sie: ETFs sind keineswegs immer die beste Wahl. Aktiv gemanagte Fonds, die unter Selbstentscheidern einen eher schlechten Ruf genießen, können durchaus attraktiv sein – wenn sich die Kosten in Grenzen halten. (bm)