Die Deutsche Asset Management gibt ab Freitag, 18. März, 13.30 Uhr, vorerst keine neuen Anteile des Fonds DWS Aktien Strategie Deutschland mehr aus. Auch bestehende Anleger können ihr Engagement dann nicht weiter aufstocken, teilte der Fondsanbieter am Donnerstagnachmittag mit. Die Rückgabe von Fondsanteilen zum täglich berechneten Nettoinventarwert bleibe weiterhin möglich.

Damit macht die Asset-Management-Sparte der Deutschen Bank ihre Ankündigung aus dem Februar wahr, den Fonds bei weiteren Zuflüssen für neues Geld zu schließen. Damals hatte die Deutsche AM Vertriebspartner vorgewarnt, die Anteilsausgabe womöglich schon bald aus Kapazitätsgründen einstellen zu müssen (FONDS professionell ONLINE berichtete). "Sobald sich das Fondsvolumen und die Marktkapitalisierung der deutschen Nebenwerte wieder in Einklang mit dem Investmentansatz des Fonds bringen lassen, kann die Ausgabe neuer Fondsanteile wieder aufgenommen werden", heißt es nun in der Pressemitteilung.

Volumen binnen eines Jahres verdoppelt
Anleger hatten dem Fonds allein im vergangenen Kalenderjahr 1,3 Milliarden Euro frisches Geld anvertraut. Gepaart mit der sehr guten Wertentwicklung von fast 30 Prozent verdoppelte sich das Fondsvolumen binnen eines Jahres. Seit Beginn dieses Jahres flossen dem Fonds weitere 280 Millionen Euro zu.

Fondsmanager Henning Gebhardt investiert im Durchschnitt rund 40 Prozent seines Portfolios in deutsche Nebenwerte. Die hohen Zuflüsse drohten diese Strategie nun zu verwässern. "Zu unseren Pflichten als Treuhänder zählt, den Investmentansatz aufrecht zu halten und Anlegern die Möglichkeit zu geben, weiterhin an die Erfolge des Fonds anzuknüpfen", sagt er. "Aufgrund der Marktenge bei deutschen Nebenwerten ist dies bei einem weiter steigenden Fondsvolumen nicht möglich. Das Anlageuniversum würde zu klein und die Strategie dadurch für die bereits investierten Kunden verwässert."

Ärgerlich insbesondere für Sparplankunden
Die Schließung des Fonds ist für bestehende Investoren im Grundsatz positiv zu werten. Insbesondere für Vertriebspartner, deren Kunden Sparpläne auf den Fonds abgeschlossen haben, ist ein solcher Schritt aber ziemlich ärgerlich. Weil diese Verträge nun nicht mehr bedient werden können, müssen die Sparpläne manuell auf andere Fonds umgestellt werden, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. (bm)


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