Trotz steigender Inflationsrate investieren deutsche Privatanleger nicht verstärkt in Gold. Im Gegenteil: Sie standen dem gelben Metall im Oktober sogar skeptischer gegenüber als im Vormonat, zeigt eine Umfrage des Online-Edelmetallhändlers Bullion Vault. Der Gold-Investor-Index des Unternehmens fiel im vergangenen Monat auf 56,9 und damit auf ein Dreimonatstief. Er gibt das Verhältnis von Nettokäufen zu Nettoverkäufen auf Monatsbasis an. Ein Indexwert von 50 bedeutet, dass genauso viele Anleger gekauft wie verkauft haben. Unter internationalen Bullion-Vault-Kunden stand der Index im Oktober sogar bei nur 52,9 Punkten.

Der Research-Chef des Unternehmens, Adrian Ash, führt die Zurückhaltung der Anleger darauf zurück, dass einige große Zentralbanken eine Straffung ihrer Geldpolitik signalisieren. "Das bedeutet Gegenwind für nicht-verzinsliches Gold, obwohl die Zinssätze noch viele Jahre weit unter der Inflationsrate liegen dürften", erklärt Ash. Auch die neuen Allzeithochs an einigen Aktienmärkten lassen Gold derzeit weniger glänzend erscheinen.

Warten auf ein günstigeres Umfeld
Trotz des aktuellen Gegenwinds bleibt das Edelmetall als Portfolio-Absicherung von Bedeutung, sagt Ash. "Die höchsten Renditen erzielt Gold in der Regel dann, wenn Aktien langfristige Verluste erleiden", betont er. Wer heute Gold kauft, tut das zu einer Zeit, in der es am Markt ruhig ist und die Preise anderer Vermögenswerte zunehmend ambitioniert scheinen. Wenn es turbulenter wird und die Aktienkurse korrigierten könnte der Goldpreis wieder zulegen. (fp)