Der US-Vermögensverwalter Blackrock hat im vergangenen Jahr europaweit 107,7 Milliarden Euro mit Publikumsfonds und ETFs eingesammelt – so viel wie kein anderer Asset Manager. Das geht aus dem "European Fund Flow Report: 2021" hervor, den das Analysehaus Refinitiv veröffentlicht hat.

Auf Rang zwei der absatzstärksten Fondsanbieter Europas liegt demnach J.P. Morgan Asset Management mit 33,9 Milliarden Euro, gefolgt von Vanguard (31,8 Mrd. Euro) und der DWS (26,4 Mrd. Euro). Die UBS kommt Refinitiv zufolge auf Nettomittelzuflüsse von 25,6 Milliarden Euro, was für Rang fünf reicht. Die weiteren Plätze in den Top-Ten entfallen auf Allianz Global Investors, BNP Paribas AM, Union Investment, Deka und Legal & General IM. Damit haben es die vier größten deutschen Fondsanbieter allesamt unter die zehn absatzstärksten Asset Managern Europas geschafft.

Betrachtet man die einzelnen Anlageklassen, liegt Blackrock mit Blick auf das Nettomittelaufkommen 2021 auch bei Rentenfonds (24,7 Mrd. Euro) und Aktienprodukten (79,8 Mrd. Euro) vorne. Bei den im Geschäft mit Privatanlegern besonders wichtigen gemischten Portfolios dagegen führt Allianz Global Investors das Ranking der im Vertrieb erfolgreichsten Asset Manager mit 13,6 Milliarden Euro an, gefolgt von Union Investment (9,7 Mrd. Euro), Vanguard (8,1 Mrd. Euro), Amundi (7,3 Mrd. Euro) und der DWS (6,7 Mrd. Euro).

Fast jeder zweite Euro fließt in Luxemburger Vehikel
Insgesamt sind der europäischen Fondsbranche im vergangenen Jahr unterm Strich 724,1 Milliarden Euro zugeflossen – so viel wie nie zuvor. Davon entfallen nur 5,2 Milliarden Euro auf Geldmarktfonds, das Gros der Mittel wurde also tatsächlich längerfristig investiert. Knapp 46 Prozent des frischen Geldes steckten die Anleger in Aktienfonds (331,7 Mrd. Euro), gefolgt von Renten- (195,9 Mrd. Euro) und Mischfonds (174,2 Mrd. Euro).

Ein Blick auf die Fondsdomizile zeigt, welche Länder den Markt dominieren: Refinitiv zufolge flossen allein 329,1 Milliarden Euro, also 45,4 Prozent der Mittel, in Luxemburger Vehikel. Irische Sondervermögen sammelten im vergangenen Jahr immerhin 204,3 Milliarden Euro ein. Deutschland landet in diesem Ranking mit 34,2 Milliarden Euro auf dem vierten Platz, noch hinter dem Vereinigten Königreich (40,5 Mrd. Euro). (bm)