Bei den Kosten, die Endanleger für österreichische Fondsprodukte zahlen, geht es leicht abwärts. Das zeigt die aktuelle FMA-Gebührenstudie (Stichtag: 31.12.2023). Zwar verharren die maximalen jährlichen Verwaltungsgebühren mit 1,13 Prozent (volumengewichteter Mittelwert) exakt auf dem Niveau von 2022. Dieser Wert bewegt sich seit Jahren kaum. Gesunken sind aber die maximalen Einstiegskosten (Ausgabeaufschlag); sie liegen auf 3,53 Prozent (2022: 3,61 Prozent). Ebenso sind die Transaktionskosten im Durchschnitt mit 0,15 Prozent (2022: 0,17 Prozent) etwas niedriger.

Erwähnenswert ist, dass die Zahlen aus den Angaben errechnet wurden, die die Fondsgesellschaften in den PRIIPs-KIDs machen. Es handelt sich also nicht um tatsächlich verrechnete Kosten. Insbesondere Ausgabeaufschläge werden in der Praxis oft rabattiert.

Kostenunterschiede bei Veranlagungsstrategien
Signifikant sind die Kostenunterschiede zwischen den verschiedenen Risikoklassen und Veranlagungsstrategien. Tendenziell kosten hohe Risikoklassen mehr als niedrigere; lediglich die Risikoklasse 1, Immobilienfonds, schert hier mit hohen Kosten aus. Und kurzfristige Rentenfonds sind am günstigsten, Aktienfonds am teuersten (siehe Grafik).

Quelle: FMA

Die Analyse umfasst 995 Fonds heimischer Kapitalanlagegesellschaften (KAGen), Immobilien-KAGen sowie Alternativer Investmentfonds Manager (AIFM) mit einem aggregierten verwalteten Vermögen von fast 113 Milliarden Euro. Sie deckt 53 Prozent des gesamten österreichischen Fondsmarktes ab.

Abweichungen im EU-Vergleich
Interessant ist der Vergleich mit den anderen EU-Staaten. Laut "ESMA Annual Statistical Report 2024", der nur die laufenden Gebühren von OGAWs analysiert, gibt es starke Unterschiede bei den einzelnen Anlagestrategien, wie die FMA mitteilt: Während die Kosten bei Mischfonds in Österreich, Deutschland und Gesamteuropa mit 1,6 Prozent gleich hoch sind, sind sie bei österreichischen Rentenfonds mit 0,7 Prozent wesentlich günstiger (D: 0,8 Prozent, EU: 1,0 Prozent), bei Aktienfonds hingegen mit 1,9 Prozent wesentlich teurer (D: 1,5 Prozent, EU: 1,6 Prozent). (eml)