Bert Flossbach verwaltet inzwischen mehr als zehn Milliarden Euro in seiner Multiple-Opportunities-Strategie. Das geht aus Daten des Analysehauses Morningstar hervor, die FONDS professionell ONLINE ausgewertet hat.

Das Flaggschiffprodukt des Kölner Vermögensverwalters ist in zwei Versionen zu haben: Der Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities verwaltete am 8. März 8,6 Milliarden Euro, der Flossbach von Storch - Multiple Opportunities II knapp 1,5 Milliarden Euro.

Gold-Position über Derivate abgebildet
Die beiden Fonds unterscheiden sich vor allem durch ihre rechtliche Hülle, nicht aber in der Anlagestrategie. Beim Original handelt es sich juristisch gesehen um einen Alternativen Investment Fonds (AIF), was den Vertrieb erschwert. Deshalb lancierte der Kölner Vermögensverwalter im Oktober 2013 ein ähnliches Produkt, das der EU-Fondsrichtlinie OGAW entspricht.

Der wesentliche Unterschied ist, dass dieser Fonds kein physisches Gold hält, sondern die Edelmetallquote über Derivate abbildet. Anders als das Original ist dieser Klon "dachfondsfähig", kann also von anderen Portfoliomanagern für OGAW-Fonds erworben werden. Außerdem ist dieser Fonds, anders als der schon 2007 aufgelegte Ursprungsfonds, auch in Österreich und anderen Ländern zum Vertrieb zugelassen.

Schränkt das Volumen die Flexibilität ein?
Das rasant steigende Volumen rief zuletzt auch Kritiker auf den Plan. So bemängelte Morningstar-Analystin Barbara Claus im Dezember, die Größe des Fonds schränke die Flexibilität des Managers im Hinblick auf die ehemals akzentuierten Positionen in Nebenwerten oder opportunistische Investments ein. "Gerade diese hatten in der Vergangenheit jedoch signifikant zur hervorragenden Performance beigetragen", schreibt Claus in einer Analyse. Unter anderem aus diesem Grund hielt Morningstar trotz der seit Jahren beeindruckenden Wertentwicklung an einem "Bronze"-Rating fest.

Flossbach dagegen sieht das größere Volumen sogar als Vorteil an, wie er im November im Interview mit FONDS professionell sagte. Seine Mitarbeiter und er hätten nun Zugang zu Personen, die sie vor einigen Jahren noch nicht einmal empfangen hätten.

"Noch wichtiger ist ein anderer Aspekt: Ich habe ein ungeduldiges Naturell – da ist es sehr hilfreich, wenn man eine wichtige Entscheidung nicht mehr mit einem Fingerschnippen umsetzen kann", so Flossbach. "Ich muss eine Position langsam auf- oder abbauen, da kann einem die Psyche keinen Strich mehr durch die Rechnung machen. Das wäre nur möglich, wenn ich große Top-down-Wetten eingehen würde, aber genau das tue ich nicht." Solche Wetten könnten auf Dauer nicht aufgehen. "Wir haben zwar ein Weltbild, aber das fließt im Wesentlichen in unsere Bottom-up-Einzeltitelauswahl ein." (bm)