"Nachhaltigkeit ist das drängendste Thema unserer Zeit", lässt sich die ESG-Expertin Frederike von Tucher auf der Website des Vermögensverwalters Flossbach von Storch zitieren. Dass der Begriff mit riesigen Erwartungen von Anlegern aufgeladen ist, die Branche aber gleichzeitig noch immer mit fehlenden Standards zu kämpfen hat, mache die Lage "für beide Seiten nicht ganz einfach". Die Investmentwelt lasse sich eben nicht immer einfach "in Gut und Böse einteilen und voneinander trennen wie Papier von Plastikmüll", sagt von Tucher.

Die Expertin mahnt, dass extern erstellte ESG-Ratings aus Investorensicht niemals die eigene Analyse ersetzen dürfen. Vor allem im Bereich der ESG-Datenverfügbarkeit und -qualität wird es ihrer Einschätzung nach in den kommenden Jahren noch sehr viel tun geben. Das "G", also gute Unternehmensführung, sieht von Tucher dabei als den wichtigsten Aspekt an. "Nachhaltigkeit darf kein Lippenbekenntnis sein", sagt sie.

Nachhaltiger Erfolg
Den Nachhaltigkeitsansatz konsequent zu verfolgen, sei letztlich im Sinne aller. "Denn ein Unternehmen kann nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn es seine Kunden gut bedient, seine Mitarbeiter motiviert, fair mit seinen Geschäftspartnern umgeht, ausreichend investiert, Steuern zahlt und eben keine Umweltschäden anrichtet", fasst die Expertin zusammen. (fp)