Zwei Tage lang Expertenvorträge und Zeit für Fachgespräche unter Kollegen – das bot das Finanzplaner Forum am 10. und 11. November im Marriott Hotel Vienna in Wien. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck eröffnete das Forum per Videobotschaft, in der sie auf die Relevanz der Digitalisierung hinwies: "Es braucht Fachkräfte, die Finanzwissen und digitales Wissen vereinen", ermunterte Schramböck die versammelte Community dazu, die Initiative zu ergreifen.

Bei den Vorträgen wurde ein weiter Bogen gespannt. Eduard Müller, Vorstand der Finanzmarktaufsicht FMA, warnte davor, dass "Big-Techs" wie Google, Facebook und Co. auch für die heimischen Finanzbetriebe zunehmend zur Konkurrenz werden und dass man bei der Nachhaltigkeit besonders auf die Risikovorsorge der Banken schauen werde.

Lückenhafte Nachhaltigkeitsvorgaben
Noushin Irani, einst in der Biotech-Forschung tätig und nun Portfoliomanagerin des DWS Biotech, erklärte, dass Investitionen in die Gesundheit aufgrund der Bevölkerungsalterung und der Zunahme von Zivilisationskrankheiten in den kommenden Jahren rasant zunehmen werden. Und bei einer Diskussion zwischen FMA-Expertin Katharina Muther-Pradler, Bankensparten-Geschäftsführer Franz Rudorfer und Umweltministeriums-Fachmann Stefan Sengelin wurde klar, dass lückenhaften Nachhaltigkeitsvorgaben eine Herausforderung für die Finanzbranche sind.

OeNB-Experte Martin Summer wiederum veranschaulichte die Ziele der Europäischen Zentralbank (EZB), die über einen digitalen Euro nachdenkt: Die Bürger sollen weiterhin Zugang zu Zentralbankgeld haben und nicht in einer Welt, in der zunehmend digital bezahlt wird, von einzelnen großen Playern abhängig sein. Der Finanzjournalist Nikolaus Jilch verfolgte unterdessen die Wurzeln von Bitcoin bis zur österreichischen Schule der Nationalökonomie zurück. Und die Finanzpsychologin Monika Müller von FCM Finanzcoaching regte in ihrem Vortrag Berater dazu an, herauszufinden, welche Emotionen ihre Kunden individuell mit Geld verbinden. (eml)


Eine Nachberichterstattung lesen Sie auch in Ausgabe 4/2021 von FONDS professionell, die Ende November erscheint.