Nur ein Fünftel der Haushalte in der Eurozone hat während der Corona-Pandemie Ersparnisse aufgestockt. Das ergab eine Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB), wie "Bloomberg" berichtet. Demnach haben nur 20 Prozent der Befragten in diesem Zeitraum ihre Ersparnisse erhöht, während 16 Prozent sie sogar verringern mussten. Die Studie ist eine Vorabversion des EZB-Wirtschaftsberichts, der auf Umfragen in sechs der größten Euroländer in den Jahren 2020 und 2021 basiert.

Das lege nahe, dass die meisten über keinen zusätzlichen Puffer gegen die hohe Inflation verfügen. "Die Verteilung der während der Pandemie angesammelten Ersparnisse könnte das Ausmaß einschränken, in dem diese Ersparnisse die laufende Erholung des Verbrauchs vor den Auswirkungen des jüngsten Anstiegs der Energiepreise schützen können", schreiben die Ökonomen Maarten Dossche, Dimitris Georgarakos, Aleksandra Kolndrekaj und Francisco Tavares laut Agentur in einem Artikel für das Monatsbulletin der EZB.

Mögliche Folgen für die Geldpolitik
Diese Schlussfolgerung könnte Auswirkungen auf die aktuelle Geldpolitik der Währungshüter haben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte nach der Ratssitzung am 21. Juli, dass "der Konsum durch die Ersparnisse, welche die Haushalte während der Pandemie gebildet haben, und durch einen starken Arbeitsmarkt gestützt wird". (Bloomberg/jb)