Europas Fondsbranche knackt Zehn-Billionen-Euro-Marke
Mehr als 360 Milliarden Euro sammelten die Asset Manager im ersten Halbjahr europaweit ein. Dazu kamen gut 280 Milliarden Euro über Kursgewinne. Die Branche steuert auf ein Rekordjahr zu, meldet der Datenanbieter Thomson Reuters Lipper.
Das von Asset Managern in Europa betreute Fondsvolumen hat zur Jahreshälfte zehn Billionen Euro erreicht. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Analysehaus Thomson Reuters Lipper am Montag veröffentlichte. "Die erste Jahreshälfte hat den Weg freigemacht für ein neues Rekordjahr der europäischen Fondsindustrie", schreibt Detlef Glow, Research-Chef des Datenanbieters in der EMEA-Region.
Die Summe von zehn Billionen Euro ist dennoch kein Rekordwert – vor einigen Monaten lag das verwaltete Vermögen noch etwas darüber. Dennoch: Einen höheren Jahresend- oder Halbjahresstand hatte es in der Branche noch nie gegeben.
Aktienfonds vereinen das meiste Vermögen auf sich
Zur Steigerung von 9,4 auf 10,0 Billionen Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres trugen Mittelzuflüsse mit 362,5 Milliarden Euro bei. Dazu kamen Kursgewinne von 282,7 Milliarden Euro. Börsengehandelte Indexfonds trugen ihren Teil zum Erfolg bei: Die in ETFs investierte Summe stieg im ersten Halbjahr europaweit von 514,4 auf 577,8 Milliarden Euro, so Glow.
Der Großteil der Assets liegt in Aktienfonds – sie stehen für 39 Prozent des europäischen Marktes. Rentenfonds vereinen 27 Prozent des Vermögens auf sich, Mischfonds kommen auf 17 Prozent. Auf Geldmarktprodukte entfielen Ende Juni immerhin 13 Prozent des Volumens, während Immobilienfonds nur zwei Prozent ausmachen.
Blackrock ist und bleibt der mit Abstand größte Anbieter
Der größte Anbieter ist mit Abstand Blackrock: Der US-Gigant verwaltete zur Jahresmitte europaweit 691,7 Milliarden Euro in Fonds, darunter auch die ETFs der Marke iShares. Amundi folgt mit 368,5 Milliarden Euro, J.P. Morgan Asset Management mit 307,0 Milliarden Euro.
Blackrock war mit Blick auf die Mittelzuflüsse auch der erfolgreichste Anbieter des ersten Halbjahres. Den Fonds des Anbieters vertrauten Anleger von Anfang Januar bis Ende Juni 43,8 Milliarden Euro an, gefolgt von Pimco mit 27,6 Milliarden und Amundi mit 11,6 Milliarden Euro. Seit Jahresbeginn wurden Thomson Reuters Lipper zufolge europaweit 54 Fonds mehr aufgelegt als geschlossen. (bm)
