Die Zentralbanken geben sich alle Mühe, die Märkte zu beruhigen und die Wirtschaft anzukurbeln. Die Märkte reagieren auf die immer neuen Maßnahmen der Notenbanker aber zunehmend verhalten, auch die Weltwirtschaft kommt nicht so recht in Schwung. Nun könnten die Zentralbanken verstärkt die Inflation ins Visier nehmen, sagen die Experten der Investmentboutique Ethenea.

Eine steigende Inflation wirkt sich nicht nur auf Zinskurve und Anleihen, sondern auch auf die Aktienmärkte aus. Betrachtet man vergangene Marktphasen, zeigt sich: Eine steigende Teuerung geht mit einem niedrigeren Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einher. Die Inflation wirkt dabei als Abzinsungsfaktor für künftige Gewinne. Ein Anstieg des Abzinsungsfaktors verringert den Wert einer Aktie bei gegebenen Gewinnen und senkt dadurch das KGV. Darüber hinaus erschwert die Inflation die Bewertung des prognostizierten Gewinnwachstums.

Nicht vorschnell umschichten
Steigt die Inflation, leiden die Bewertungen von Value-Aktien weniger stark als die Bewertungen von Growth-Aktien, so die Ethenea-Experten. Aktien von Unternehmen ohne Gewinnwachstum wären dann also die sicherere Anlage. Growth-Anleger sollten allerdings nicht vorschnell umschichten: Noch ist unsicher, ob beziehungsweise wann die Inflation wieder ansteigt. Bislang warten die Zentralbanken in dieser Hinsicht ab statt ihren letzten Joker auszuspielen. (fp)