Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sammelten so viel Geld ein wie noch nie. Dies zeigt eine Analyse des Asset Managers Blackrock. Demnach bezifferte sich das weltweite Nettomittelaufkommen der passiven Produkte auf 756 Milliarden Dollar. Damit übertrafen sie den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2017, bei dem die ETF-Branche 660 Milliarden Dollar frisches Geld einsammeln konnte. Aktienprodukte verbuchten 2020 unter dem Strich Mittelzuflüsse in Höhe von 410 Milliarden Dollar, Anleihenvehikel 257 Milliarden Dollar und Rohstoffprodukte 64 Milliarden Dollar.

Im Aktienbereich zeichneten sich über den Jahresverlauf zwei unterschiedliche Präferenzen der Anleger ab, zeigen die von Blackrock erhobenen Daten. Der Fondsriese bietet über seinen Ableger iShares selbst ETFs an. Einerseits verbuchten defensive Strategien massive Zuflüsse, zum anderen zyklische Werte. Bei den Branchen verbuchten Gesundheitstitel mit 17,1 Milliarden Dollar das höchste Neugeldaufkommen aller Zeiten. Demgegenüber erlitten Strategien mit Fokus auf Aktien mit geringen Schwankungen Rekordabflüsse in Höhe von 16,8 Milliarden Dollar.

Nachhaltiger Durchbruch
Das Anleihensegment wiederum verpasst nur knapp ein neues Rekordjahr. Innerhalb des Feldes konnten aber etwa Fonds auf solide Unternehmensanleihen mit 73,6 Milliarden Dollar an Zuflüssen den bisherigen Höchstwert übertreffen. Einen enormen Zuwachs erlebten auch nachhaltige ETFs. Dieser Bereich steigerte die Mittelzuflüsse auf 85 Milliarden Dollar. 2019 waren es nur 28 Milliarden Dollar gewesen. Zuletzt verbuchten auch Rohstoff-Vehikel hohe Zuflüsse, vor allem Gold- und Silber-Produkte sammelten Geld ein. Zum Jahresende wendeten sich Anleger aber von den Edelmetallen ab und widmeten sich Ölprodukten. (ert)